Corona-Krise: Länder entscheiden über Öffnung der Kindergärten

Symbolbild
Minister Heinz Faßmann hat nur Empfehlungen gegeben. Wie die Kindergärten das handhaben, entscheiden die Länder.

So klar der Fahrplan für die Schulen, so unkonkret sind die Aussagen von Bildungsminister Heinz Faßmann zu den Kindergärten. Für die Betreiber – Länder, Gemeinden und Private – gibt es nur Empfehlungen. So ersucht der Minister, dass für jene Unter-Sechsjährige Betreuung angeboten wird, die diese brauchen. Der berufliche Hintergrund der Eltern soll dabei kein Kriterium mehr sein. Ab dem 18. Mai sollten außerdem speziell Kinder im letzten Kindergartenjahr und die Drei- bis Vierjährigen in den Kindergarten kommen, die Sprachförderbedarf haben.

In den Bundesländern wird nun an der Umsetzung der Empfehlungen gearbeitet – teilweise mit recht unterschiedlichen Ansätzen und Ergebnissen.

Burgenland

Da verweist man darauf, dass die Betreuung auch jetzt recht gut funktioniere. Derzeit werden täglich zwischen 330 und 400 Kinder in die Kindergärten gebracht. Bezüglich einer Öffnung nach dem 15. Mai will man sich die Entwicklung bis dahin ansehen und daraus die künftigen Schritte ableiten.

Kärnten

Die Empfehlung des Ministers wird so ausgelegt, dass ein Öffnen der Kindergärten erst ab 18. Mai möglich ist. Bis dahin will man weiter den Eltern anbieten, die Kinder trotz der Corona-Beschränkungen dort betreuen zu lassen.

Niederösterreich

„Wir halten uns an die Empfehlungen von Minister Faßmann“, so die Auskunft aus dem Büro von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Schon derzeit hätten die Kindergärten für all jene Kinder offen, die eine Betreuung brauchen. Genutzt wird es von rund 2.500 von den insgesamt 54.657 Kindergartenkindern. Niemand werde abgewiesen, es bedürfe auch keiner Voranmeldung. Und für den 18. Mai erfolge dann die Einladung an jene, die im letzten Kindergartenjahr sind oder einen erhöhten Förderbedarf haben.

Oberösterreich

Gemäß den Empfehlungen des Bundes will man in der kommenden Woche Entscheidungen folgen lassen. Alle Schritte des Wiederhochfahrens würden momentan geprüft.

Salzburg

Die zuständige Landesrätin Andrea Klambauer erklärte, dass die Entscheidung, „ob sie die Betreuung in Anspruch nehmen“, bei den Eltern liege. Diese Selbstbestimmung der Eltern sei ihr wichtig. Und: „Wir werden die Kinderbetreuung nun schrittweise anheben, genau so, wie es notwendig ist.“

Steiermark

Die steirischen Kindergärten machen ab Mai für alle Kinder auf. Das wird auch damit begründet, dass immer mehr Unternehmen wieder hochfahren. Bildungslandesrätin Juliane Bogner Strauß hat bereits ein entsprechendes Schreiben an Eltern und Kindergartenbetreiber gesandt. Allerdings mit Einschränkungen: „Ich bitte Sie, dieses Angebot nicht leichtfertig anzunehmen, damit Sie sich und Ihre Familie bestmöglich schützen.“ Die Letztentscheidung für das Umsetzen der Empfehlungen liege aber beim Erhalter.

Tirol

Noch bis zum 15. Mai soll der eingeschränkte Betrieb laufen. Bis dahin soll es eine neue Verordnung geben, die es erleichtert, Kinder wieder in die Kindergärten zu bringen. Ab 18. Mai stehen die Einrichtungen dann wieder allen Kindern offen. Wobei darauf verwiesen wird, dass sie möglichst in kleinen Gruppen – abhängig von der Raumgröße – betreut werden sollen.

Vorarlberg

Die Möglichkeit der Betreuung habe es immer gegeben, so Landeshauptmann Markus Wallner. Doch jetzt würden die Kindergärten schrittweise hochgefahren. Spätestens ab Juni sollen wieder alle Kinder in den Kindergärten sein.

Wien

Die Stadt Wien hat angekündigt, den Betrieb hochzufahren. Bis 30. April gilt noch das derzeitige Betreuungsangebot in speziellen Fällen. Ab 4. Mai können dann wieder alle Kinder im letzten Kindergartenjahr, jene mit Sprachförderbedarf und Kinder, die alleine in einem Haushalt leben, in die Betreuung. Wichtig: Die Kindergartenpflicht ist weiter ausgesetzt. Wer sein Kind nicht in die Betreuung schicken will, hat keine Nachteile daraus.

 

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