Oberösterreich drängt ebenfalls in diese Richtung: Bis Ende Mai sollen die Termine noch altersmäßig verteilt werden, danach soll es keine Alterspriorisierung mehr geben. Wer bis dahin schon registriert war, werde „prioritär die Möglichkeit haben, einen Impftermin zu buchen“, hieß es am Montag.
Bewohner der übrigen Bundesländer müssen dagegen weiter hoffen, dass ein Versprechen der Bundesregierung hält - jenes auf zumindest die Erstimpfung bis Ende Juni für jeden, der sie will.
Doch Wien dürfte wohl „erst im Juni“ die Termine für alle freigeben können. „Wir fahren weiterhin auf Sicht und vergeben Termine nur dann, wenn wir uns ganz sicher sind, dass genügend Impfstoff vorhanden ist“, sagte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Und nicht einmal mit dem System könne man sicher versprechen, ob bis Ende Juni alle in Frage kommenden Wiener eine Impfung bekommen haben.
Die Steiermark, Tirol, Kärnten und das Burgenland bleiben ebenfalls im vom Bund vorgegeben System der Alters- und Risikoreihung. „Ist das fair, wenn eine gesunde 23-Jährige vor einem 40-Jährigen mit Vorerkrankung dran kommt?“, fragt Michael Koren, steirischer Impfkoordinator. „Das ist eine Grundsatzfrage.“ Bei gleichbleibendem Stand an Impfwilligen könnte die Steiermark die Termine für alle eventuell Mitte Juni freigeben, dann sollten die über 50-Jährigen geimpft sein. Tirol rechnet damit, „circa Ende Juni“ allen Interessierten ein Angebot machen zu könne. In Salzburg hofft man, ebenfalls bald „in die Masse“ gehen zu können, denn „es macht jetzt auch absolut Sinn, Jüngere und die Bevölkerung altersmäßig breiter zu impfen“, betonte Impfkoordinator Robert Sollak bereits vergangene Woche.
Der unterschiedliche Zugang könnte die bestehende Schieflage im Impftempo der Bundesländer noch verstärken: Laut Informationsplattform des Bundes lag die Impfrate (erster Stich)am Montag zwischen 27,1 Prozent (Wien) und 34,7 Prozent (Burgenland), bei der Vollimmunisierung lag sie zwischen 8,4 Prozent (Steiermark) und 15,4 Prozent (Tirol).
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