Städte und Öffis nicht so leer wie beim ersten Lockdown

Städte und Öffis nicht so leer wie beim ersten Lockdown
In der Stadt Wien geht man nur zögernd in den neuen Lockdown. In Niederösterreich und im Burgenland ist es sehr ruhig.

Auch Wien ist seit Montag wieder im Lockdown - auch wenn dies noch nicht überall eindeutig zu bemerken ist. Waren bei der ersten Ausgangssperre 2020 etwa in der Innenstadt nur vereinzelt Menschen anzutreffen, bot sich heute ein anderes Bild. Es herrschte überall rege Liefertätigkeit, auch Passanten waren gar nicht so wenige unterwegs. Auch die U-Bahn war gut frequentiert.

Auf den Bahnsteigen und Öffis war anders als beim ersten Lockdown - als die Garnituren oft fast leer waren - kaum ein Unterschied zu den vergangenen Wochen zu bemerken. Lediglich an den Umsteigeknoten und den damit verbundenen Einkaufspassagen waren angesichts geschlossener Shops deutlich weniger Menschen anzutreffen.

Verbliebene Touristen

Ähnlich die Szenerie an der Oberfläche. Auf der Kärntner Straße etwa wurden viele Geschäfte beliefert - so wie jeden Montag in der Früh. Trotz des ungemütlichen Herbstwetters waren auch zahlreiche Passanten zu sehen, darunter ein paar noch verbliebene Touristen. Allerdings waren es doch deutlich weniger als sonst in der Vorweihnachtszeit.

Nicht wenige von ihnen wurden von den am Vormittag in der City postierten Kamerateams um Interviews gebeten. Oft war dabei Verständnis für die Maßnahme zu vernehmen. "Für die Geschäftsleute ist es sicher nicht lustig, aber es ist wahrscheinlich absolut notwendig. Das man es hätte verhindern können, ist eine andere Sache", meinte etwa ein Mann, der mit seiner Frau gerade in der Apotheke zum PCR-Testen war.

Lockdown "viel früher"

Eine Ärztin berichtete, dass sie es erwartet habe, doch relative viele Menschen anzutreffen - und dass sie nun froh über den Schritt sei: "Ich hab jeden Tag gehofft, dass der Lockdown kommt, ich bin Ärztin. Ich bade es auch aus. " Sie könne sich keine anderen Maßnahmen vorstellen: "Eigentlich hätte der Lockdown schon viel früher stattfinden sollen."

Zu Geschäften, die in der Stadt offen halten dürfen, gehört auch der Meinl am Graben, der seine Generalsanierung erst kürzlich abgeschlossen hat. Wer vermutet hatte, dass sich nun alle Weihnachtsshopper dort drängen werden, der hat sich zumindest vorerst geirrt. Tatsächlich war am Montagvormittag noch wenig Betrieb im Luxuskaufhaus.

Kein Weihnachtsmarkt

Ganz ohne Zugangbeschränkungen können nun manche Weihnachtsmarkt-Areale besucht werden - etwa am Rathausplatz. Ein 2-G-Nachweis ist nicht mehr nötig, allerdings haben auch keine Stände mehr offen. Leuchten wird zumindest weiterhin die Weihnachtswelt im Rathauspark. Lediglich die dort aufgebauten Fahrgeschäfte, also etwa das Riesenrad, stehen die kommenden drei Wochen nicht mehr zur Verfügung.

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Auf der Mariahilferstraße ist zwar weniger los als sonst. Nach Ausgangsbeschränkungen schaut es aber nicht unbedingt aus. Viele gehen spazieren, holen sich etwas zum Essen. Zudem sind viele Essenlieferanten unterwegs.

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Manche sind mit Masken auf der Straße unterwegs. Ein Mitarbeiter der dänischen Botschaft holt sich Essen: „In Dänemark werden die Zahlen wohl nicht so hoch sein, wie hier, aber natürlich könnte auch dort die Situation schlechter werden“, sagt er im Gespräch mit dem KURIER.

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Bei Thalia wurde wie in den früheren Lockdowns wieder ein Abholservice eingerichtet.

Der Gymnasiast Nestor Katanic ist derzeit nicht in der Schule. Das finde er gar nicht so schlimm, weil er ausschlafen könne: "Corona nervt aber wirklich sehr. Die Schulfreunde fehlen, die meisten sind auch Zuhause. Diejenigen, die in der Schule sind, leiden, dass sie die Maske tragen müssen. Ich hoffe sehr, dass es nach diesem Winter wirklich vorbei ist."

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Der Gymnasiast freut sich, dass er länger schlafen kann.

Die früheren Lockdowns brachten auch jedes Mal eine gewisse Entschleunigung. Auch dieses Mal ist das zu merken. Jene Menschen, die unterwegs sind, schlendern durch die Straßen.

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Manche Touristen hatten Glück. Zwei Spanier wollten ohnehin heute abreisen.

Lucia Burgos und ihr Mann waren zu Besuch aus Spanien in Wien: "Wir hatten Glück, die Abreise heute war geplant. Nur gestern konnten wir nicht in die Oper, obwohl wir schon das Ticket hatten. Wir wussten nicht, dass man einen PCR-Test braucht." Sonst sei die Reise sehr schön gewesen. Das Paar will wieder kommen.

Ruhiger Lockdown-Start im Burgenland

Autos sind Montagvormittag in Oberwart einige unterwegs, die Parkflächen vor den Supermärkten sind gut gefüllt, auch in den Trafiken herrscht reger Betrieb.

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Der Parkplatz vor dem Einkaufszentrum Oberwart hingegen ist fast verwaist, auch in den Shopping-Centern in Unterwart sind kaum Besucher vor Ort. Einige decken sich  hier noch mit Hundefutter ein, sonst sind die anderen Geschäfte, wie überall in Österreich geschlossen.

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Auch in Eisenstadt war es am ersten Tag mit Ausgangsbeschränkungen ruhig.

In Eisenstadt ist die Fußgängerzone zwar nicht menschenleer wie beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020, aber deutlich weniger bevölkert als noch am Samstag.

Weitgehend menschenleer präsentiert sich der Hauptplatz in Wiener Neustadt um die Mittagszeit. Nur vereinzelt sind Spaziergänger – oft mit Kinderwägen – zu sehen. Schülergruppen warten an Bushaltestellen, oder sind auf dem Weg dorthin.

Eine Mutter ist mit ihren beiden Kindern zum Spielplatz gekommen, wo die Kleinen allerdings alleine herumtoben. Nur vor der Corona-Teststation hat sich eine kurze Warteschlange gebildet. Am Maronistand nebenan hingegen wartet niemand. „Es ist traurig, heute war noch fast keiner da“, sagt die Maroniverkäuferin.“

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Wiener Neustadt ist leer. Die Parkplatzsuche fällt leicht.

Auch sonst tut sich wenig an diesem Montag in der Wiener Neustädter Innenstadt. Am Bahnhof sind ebenfalls vor allem Jugendliche zu sehen. Auf den Straßen herrscht deutlich weniger Verkehr als üblich, die Parkplatzsuche fällt besonders in der Innenstadt wesentlich leichter.

 

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