Chinesen bauen Goldenes Dachl und Hohensalzburg in einer Stadt
In der oberösterreichischen Marktgemeinde Hallstatt war die Aufregung riesig, als man 2011 erfuhr, dass Investoren in China eine detailgenaue Replik des Orts geplant haben. Manch einer fühlte sich ausspioniert. Zur Eröffnung im Jahr darauf reiste dann aber sogar eine Delegation aus Hallstatt in die Provinz Guangdong.
Für den möglichen neuen Coup wählte die asiatische Immobilienfirma eine andere Strategie. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, hat das Unternehmen Minmetals, dass auch die Hallstatt-Kopie gebaut hat, im vergangenen Herbst Kontakt zu einer nach Peking gereisten Tiroler Wirtschaftsdelegation aufgenommen.
"Innsburg"
Eine große Chance wittert Seiler-Lall. Schon jetzt haben chinesische Gäste in der Tourismusregion Innsbruck Platz drei erobert. Mit einem Plus von sagenhaften 45 Prozent zeichneten die Asiaten für 200.000 Nächtigungen im Jahr 2015 verantwortlich.
Die ausgabefreudigen Chinesen lassen auch die Kassen in den Shops klingeln. Sollte das Nachbau-Projekt wirklich realisiert werden, glaubt die Geschäftsführerin des Innsbruck Tourismus: "Es werden mehr Chinesen kommen." Wann, ob und wo "Innsburg" Realität wird, steht aber nicht fest.
In Hallstatt freut man sich mit den Kollegen in Salzburg und Tirol: "Bei uns hat es sich positiv ausgewirkt. Österreich hat eine große Marktchance in China", sagt Pamela Binder, Tourismus-Chefin der Welterbe-Gemeinde am Hallstätter See. Sie ist überzeugt, dass ein Besuch der Kopie die Chinesen nicht von einer Reise zum Original abhält: "Den Chinesen geht es um die Trophäe und darum, zeigen zu können: Ich war dort."
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