Chaos in Unterbringungszentren für Asylsuchende
Dem Ö1-Morgenjournal wurden Bilder eines Registrierungszentrums der Polizei für Asylsuchende in Kärnten zugespielt. Eine Helferin, die anonym bleiben will, habe dem Sender die Fotos, die ein Asylsuchender aufgenommen hat, zugespielt.
Dieser sitzt bereits seit Tagen im Wartezentrum fest. Es gäbe dort keine Duschen, es ist eiskalt und schmutzig. Die Übernahmen in die Betreuungseinrichtungen ziehen sich in die Länge. Die Menschen seien zwar bereits registriert und zum Asylverfahren zugelassen, doch in den Bundesländern gibt es keine Plätze mehr. Dort könne man nur langsam Personen übernehmen.
Weitere Plätze in Aussicht
Die Kärntner Integrationslandesrätin Sara Schaar (SPÖ) sagt dazu, dass man bis 22. November in der Lage sein wird, 90 Plätze zur Verfügung zu stellen. Weitere 120 Plätze habe man mit gewisser Vorlaufzeit bereits in Aussicht. "Ich will gar nicht darüber diskutieren in welcher Gemeinde, weil es darum geht, diese Menschen zu schützen."
Kärnten ist derzeit das einzige Bundesland, in dem Asylsuchende immer noch auch in Zelten untergebracht sind. In Tirol und Oberösterreich kam es zu Protesten, daher wurden feste Quartiere zur Verfügung gestellt.
Der in Oberösterreich zuständige Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) sagt gegenüber Ö1, dass es zunehmend schwieriger werde, neue Quartiere aufzutreiben, "weil Fakt ist, es will niemand ein Flüchtlingsquartier in seiner Nachbarschaft haben". Wenn jeden Tag neue Flüchtlinge kommen, sei irgendwann die Kapazitätsgrenze erreicht.
Er fordert Solidarität von allen Ländern. Die Aufteilungsquoten erfüllt man aber nur in Kärnten und Wien. Landesrätin Schaar will, dass man die Grenzkontrollen im Burgenland auszusetzen und die Menschen kontrolliert in die Zielländer zu schleusen. Hattmannsdorfer will mit noch schärferen Kontrollen das genaue Gegenteil.
Laut Ö1-Bericht wird auch der Unmut in Polizeikreisen größer, denn die Wartezentren seien keine Unterkünfte. Immer öfter werden sie aber als solche zweckentfremdet.
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