Wo in Kärnten 100 Flüchtlinge in Zelten untergebracht werden
Aus dem Büro von Flüchtlingsreferentin Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) waren es nicht viele liebevolle Worte, die Freitagnachmittag fielen, als bekannt wurde, dass das Innenministerium aufgrund der massiv ansteigenden Asylwerberzahlen nun Zelte für die Flüchtlinge errichten will. Darunter auch in Kärnten.
Kritik an fehlender Kommunikation
"Niemand hat mit uns geredet. Niemand. Wir wissen nicht, wo die Standorte der Zelte sind. Diese Vorgehensweise von Seiten des Innenministers gegenüber Kärnten ist letztklassig", sagte Landesrätin Schaar. Der Aufbau der Zelte beginnt schon dieses Wochenende, teilte die Bundesbetreuungsagentur (BBU) am Freitag mit. Die Zelte werden auf Grundstücken in Bundesbesitz aufgestellt und die Menschen dort bleiben in Bundesbetreuung. Erste Standorte gibt es in Kärnten, Tirol, Vorarlberg und Oberösterreich.
Zwei Standorte
Und in Kärnten sind es laut Informationen des KURIER zwei Standorte: Einerseits die Bundesbetreuungseinrichtung in Villach. Andererseits sollen Zelte auf dem Areal der Fremdenpolizei in Klagenfurt aufgestellt werden. Je Zelteinheit sollen 50 Personen untergebracht werden.
In den Zelten werden laut BBU alleinreisende junge Männer, die keine Bleibewahrscheinlichkeit haben, untergebracht. Frauen, Kinder und Familien kommen in feste Unterkünfte. In einem ersten Schritt werde mit den Zelten Platz für mehrere Hundert Menschen geschaffen.
Auch Landespolizeidirektionen eingebunden
Aus dem Innenministerium reagiert man auf die Kritik aus dem Süden so: "Bereits im Rahmen der Flüchtlingsreferentenkonferenz wurde klar die Möglichkeit der Aufstellung von Zelten kommuniziert. Die Landespolizeidirektionen wurden in die Überlegungen eingebunden und sind etwa mit intensiven Streifendiensten in die Konzepte eingebunden."
Laut Statistik des Innenministeriums bildet Kärnten bei der Quotenerfüllung was die Aufnahme an Flüchtlingen betrifft im Bundesländervergleich das Schlusslicht. In Kärnten will man das so nicht stehen lassen: "Kärnten liegt im Bereich der Asylsuchenden, ohne Ukrainerinnen und Ukrainer, sogar bei knapp über 100 Prozen. Bei den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sind es sogar 114 Prozent Quote. Lediglich der Bereich der ukrainischen Vertriebenen wird derzeit nicht erfüllt", erklärt Landesrätin Schaar.
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