Bundesheer zu Omikron: "Wir sind immer auf so etwas vorbereitet"
Eigene Pläne für die kommenden Wochen, um bei den wegen der Ausbreitung von Omikron befürchteten Engpässen in allen möglichen Bereichen einspringen zu können, gibt es nicht. "Wir sind immer auf so etwas vorbereitet“, sagt Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums. Als Einsatzorganisation müsse man eigentlich immer auf Knopfdruck handeln können.
Im ersten Jahr der Pandemie hatte das Bundesheer das auch unter Beweis gestellt. Ob es um Einsätze in Teststraßen, um Kontrollen an der Grenze oder um das Aufrechterhalten von Lieferketten ging, um coronabedingte Ausfälle zu kompensieren. Am spektakulärsten war 2020 der Einsatz in den Verteilerzentren der Post. Da war zuerst das ABC-Abwehrteam angerückt, um die Hallen in Hagenbrunn zu desinfizieren. Dann folgten rund 400 Soldaten, um die Abfertigung der Pakete zu übernehmen.
Soldaten als Pfleger
In der Steiermark wurde vom Bundesheer sogar ein Pflegeheim des ASBÖ komplett übernommen, nachdem dort ein Cluster ausgebrochen war. Da war die Anforderung vor einem Wochenende gekommen, 24 Stunden später führte vorübergehend das Heer das Heim.
Wobei es einen großen Unterschied ausmacht, ob die öffentliche Hand die Hilfe anfordert, oder private Firmen darum bitten. Wenn das Ersuchen vom Bund, von den Ländern oder von Gemeinden kommt, handelt es sich um Assistenzeinsätze, die nicht abgelehnt werden dürfen. Die Kosten dafür trägt das Heer selbst. Benötigen Unternehmen Soldaten, um Personallücken zu schließen, dann wird das beim Heer als Unterstützungsleistung abgelegt.
Michael Bauer: „Diese Einsätze muss man nicht machen.“ Da wird intern abgeklärt, ob so ein Auftrag angenommen wird oder nicht. Entscheidend ist, ob so eine Anforderung den wehrpolitischen Zielen – dazu zählt auch ein Imagegewinn – dient oder ob sie als Ausbildungszweck verbucht werden kann.
Zwei Millionen Euro für Unterstützung
Eine Unterstützungsleistung muss auch vom Auftraggeber bezahlt werden. So halfen zum Beispiel im ersten Corona-Jahr Soldaten bei der Handelskette Spar im Logistikbereich aus, um die Versorgung in den Geschäften sicherzustellen. Spar hat das insgesamt rund zwei Millionen Euro gekostet.
Dass solche Ansuchen nicht in jedem Fall erfüllt werden, zeigt ein Fall aus der Steiermark. Da wollten Landwirte Soldaten als Erntehelfer einsetzen. Was natürlich abgelehnt worden war.
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