Spaziergänger beobachten dieser Tage interessiert die Arbeiten im Flussbett der Salzach: Bagger sind aufgefahren und lagern anschwemmten Schotter für einen verbesserten Hochwasserschutz um.
Zeitgleich wird der niedrige Wasserstand der Salzach für die Trassensuche der geplanten Stadtbahn S-Link genutzt. Im Bereich Staatsbrücke ist ein Bohrturm aufgebaut. Mit einem Drucklufthammer werden dort Rohre 43 Meter weit in den Untergrund getrieben. Insgesamt wird an 80 Stellen sondiert. Zum Vorschein kamen rund acht Meter Kies, eine Schicht Sand und schließlich der berühmte Salzburger Seeton, was keine Überraschung sei, wie Geschäftsführer Stefan Knittel betont. Alles hängt im Moment von der Geologie ab. „Der Untergrund ist wie erwartet, herausfordernd, aber machbar“, informiert Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP). „Es ist absolut beherrschbar“, ist auch Stefan Knittel guter Dinge.
Seeton als Untergrund
Vor allem auch für eine Altstadt-Querung werden noch Informationen zum Untergrund gesammelt. Wichtig ist eine Einschätzung, in welche Tiefe unter dem Flussbett gebaut werden kann. Beim Salzburger Hauptbahnhof wurde außerdem im Bereich Weiserstraße ein Testfeld eingerichtet. Von der Staatsbrücke Richtung Süden laufen noch bis April weitere Bohrungen.
Trassenvorschläge wurden von ursprünglich 15 auf vier reduziert. Politische Entscheidungen drängen. Die Siegervariante durch die Stadt und die detaillierte Kostenprognose sollen noch vor dem Sommer auf den Tisch kommen. Für den gesamten Nord-Süd-Korridor wird mit Kosten von mindestens 650 Millionen Euro gerechnet. Auch der Bund sagte seine Hilfe zu; er will die Hälfte der Kosten für das Jahrhundertprojekt übernehmen. Gegner fordern seit Jahren vehement eine kostengünstigere oberirdische Bahn.
Debatten um Finanzierung
Geht es nach Wunsch der Planer, soll der Baustart für den ersten Abschnitt vom Salzburger Hauptbahnhof zum Mirabellplatz schon 2023 erfolgen. Vor allem Pendler sollen profitieren. Insgesamt wird das Projekt in vier Abschnitte unterteilt. Die geplante Verlängerung bis nach Hallein ist vorerst noch Zukunftsmusik.
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