Blumenregen statt Shitstorm für Neujahrsbaby

Das Neujahrsbaby mit seinen glücklichen Eltern und dem Team der Rudolfstiftung
Nach einem Shitstorm schlägt dem Neujahrsbaby nun eine Welle der Solidarität entgegen.

Nachdem mehrere Onlinemedien ein Foto des diesjährigen Wiener Neujahrsbabys veröffentlicht hatten, wurde der frischgeborene Säugling prompt das Ziel eines Shitstorms. Dass seine Mutter auf der Abbildung ein Kopftuch trug, war für viele Internetnutzer Grund genug, um das Neugeborene und seine Familie in Hasskommentaren auf das Übelste zu beschimpfen. Mittlerweile prüfen Juristen bereits rechtliche Schritte gegen einige Nutzer wegen Verstoßes gegen § 283 StGB, den Verhetzungsparagraphen.

Doch: Hass war nicht das einzige Echo, das folgte. Als Reaktion auf den Hass im Netz organisierte Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas Wien, eine Solidaritätsaktion für das Neujahrsbaby. User sollten dabei auf sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook ihre Glückwünsche für das kleine Mädchen hinterlassen und so dem Hass im Netz entgegentreten.

Welle der Solidarität

Zahlreiche Nutzer bekundeten ihre Solidarität mit der Familie und sendeten der kleinen Asel und ihre Eltern daraufhin Glückwünsche und Willkommensgrüße.

Nutzerin Birgit Steiner etwa schrieb: "Herzlich willkommen, kleine Asel! Jedes Baby ist Zukunft und Hoffnung - und dadurch ein Geschenk an uns alle."

Friedrich Schlegel gratulierte dem Neugeborenen mit einem herzlichen "Willkommen" in ihrem neuen Leben, und ermutige sie, dass sie es nutzen solle, um "unser aller Welt ein klein wenig besser zu machen."

Nicola Glueck wünschte dem neuen Erdenbürger "viel Glück und dass der kleinen Familie nur liebevolle Menschen begegnen mögen." Auch an die Hassposter wendete sie sich: "Denen, die hier rassistisch und menschenverachtend kommentieren, wünsche ich Zeit und Ruhe zum Nachdenken, wie sie sich fühlen würden, wenn jemand genauso über sie selbst und ihr Neugeborenes sprechen würde."

Die Aktion dürfte ihr Ziel nicht verfehlt haben. Der Beitrag wurde inzwischen alleine auf Facebook über 7.000 Mal geteilt und mehr als 18.000 Mal "gelikt". Einziges Manko: Schwertners Plan, die Nachrichten in gebundener Form der Familie zu übergeben, könnte sich bei dieser Anzahl an Kommentar-"Blumen" nicht ganz einfach gestalten.

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