Zwei Männer von Blitz erschlagen: So schützen Sie sich bei Gewittern

Zwei Männer von Blitz erschlagen: So schützen Sie sich bei Gewittern
Ein 18- und ein 22-Jähriger starben am Sonntag durch Blitzschlag. Heuer gab es bereits fast so viele Blitze wie im gesamten Jahr 2023.

Es hätte eine schöne Wanderung mit der Familie werden sollen, doch sie endete in einer Tragödie. In den Hohen Tauern wurde ein 22-Jähriger am Sonntag tödlich von einem Blitz getroffen.

Er war mit seiner Mutter und seinem Bruder von der Sudetendeutschen Hütte in Osttirol zur Rudolfshütte im Salzburger Stubachtal unterwegs, als es zum Unglück kam

Nicht der einzige Blitztote des Wochenendes. Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, wurde ein 18-Jähriger ebenfalls tödlich von einem Blitz getroffen. Der junge Mann war am Rückweg vom Zugspitzgipfel.

Doch wie kann man sich vor solchen Gefahren schützen? Besonders in einem Sommer, in dem es offenbar nach mehreren Jahren wieder besonders häufig blitzt?

Antworten findet man bei den "Blitz-Experten" des Landes- beim Blitzortungssystem Aldis (Austrian Lightning Detection & Information System). Hier werden Gewitteraktivität aus ganz Österreich erfasst.

Bereits jetzt so viele Blitze wie im gesamten Jahr 2023

"Ja, es stimmt, wir haben heuer wieder ein stärkeres Blitzjahr. Wir sind bereits jetzt fast auf dem Stand von 2023, was Blitzeinschläge betrifft", erklärt Wolfgang Schulz von Aldis.

Schlugen im gesamten Jahr 2023 insgesamt 74.056 Blitze ein, waren es heuer bereits 62.762 Blitze. Dabei steht der gewitterreiche August erst noch bevor. 95 Prozent der Blitze schlagen übrigens von Mai bis September ein.

Zum Vergleich: 2009 registrierte das System gar 285.674 Blitze. Eine Erklärung für den Anstieg liefert Aldis nicht. "Diese müssen Meteorologen geben", betont Schulz.

Laut einem Forscherteam der Uni Innsbruck könnten häufigere Blitzaktivität in den Bergen allerdings messbare Auswirkung der Klimakrise sein.

Heuer bereits zwei Blitztote in Österreich

Blitztote gibt es in Österreich sehr wenige. Meist einen pro Jahr. Heuer waren es hingegen bereits zwei. Neben dem jungen Mann in Salzburg starb erst vor zwei Wochen ein 61-Jähriger im Klettersteig "Himmelsleiter", als ein Blitz einschlug.

Auswirkungen eines Blitzschlages

Wird ein Mensch von einem Blitz getroffen, steigt die Spannung am Körper auf einige 100.000 Volt. Es drohen Verbrennungen, Bewusstlosigkeit, Gehirnschädigungen, Atem- und Herzstillstand, Nervenschäden, Persönlichkeitsveränderungen und im schlimmsten Fall der Tod.

Was tun, wenn es zu blitzen beginnt?

Schulz rät allen, die sich im Freien aufhalten und in ein Gewitter geraten, darum Folgendes: 

  • Sich mit geschlossenen Beinen am besten in eine Mulde hocken. Nie der höchste Punkt sein.
  • Ebenso den Aufenthalt in der Nähe von hohen Objekten vermeiden. Und genügend Abstand zu diesen einhalten. Blitze schlagen mit höherer Wahrscheinlichkeit in herausragenden Objekte ein und es besteht die Gefahr, dass der Blitz vom Baum auf die Person überspringt, wenn diese zu nah am Baum steht.
  • Sind sie mit mehreren Personen unterwegs, suchen Sie lieber einzeln und nicht in der Gruppe Schutz.
  • Sofort aus dem Wasser, wenn ein Gewitter aufzieht. 

Sprichwörter wie "Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen", können hingegen ignoriert werden. "Die Art des Baumes hat keinen bedeutsamen Einfluss auf die Gefahr eines Blitzschlages", erklärt Schulz.  Den besten Schutz würden aber immer noch Häuser mit Blitzschutz und Autos bieten.

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