Bittere Pleite der Österreichischen Tierrettung

Ein Golden Retriever und eine Katze kuscheln auf dem Boden.
Laut Creditreform und KSV1870 ist am Landesgericht Salzburg ein Konkursverfahren eröffnet worden.

„Die Aufgabe der österreichischen Tierrettung besteht darin: Verletzten oder verunfallten Tieren jegliche Hilfe zukommen zu lassen und deren Versorgung zu gewährleisten, Einsätze bei Verkehrsunfällen, Einfangen von entlaufenen Tieren im öffentlichen Raum (die Größe des Tieres spielt keine Rolle) und Artgerechter Transport und Überstellung, Hilfe im Notfall  und 24h Notruf“, heißt es auf der Homepage

Laut Gerhard Weinhofer von Creditreform ist heute, Dienstag, ein Konkursverfahren über den Verein Österreichische Tierrettung, Vereinsnummer 407578028, mit Sitz in Salzburg, am Landesgericht Salzburg eröffnet worden. Dem KURIER liegt auch das entsprechende Konkursedikt des Gerichts vor.

Der Hintergrund

"Mit Wirkung zum 1. Oktober .2025 wurde von der Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt und Günter Brühwasser zum Obmann bestellt, der dieses Amt von Christian Bruschek übernahm. Laut dem Insolvenzantrag des Vereins wurde anlässlich der Amtsübernahme die Frage nach offenen Verbindlichkeiten oder Altlasten verneint", so der KSV1870. "Als man schließlich Ende Oktober 2025 von der eigenen Hausbank informiert wurde, dass die Guthaben auf allen Vereinskonten vom Finanzamt gepfändet worden sind, prüfte der neue Obmann die Sachlage. Es kam hervor, dass Steuerrückstände in Höhe rund 221.500 Euro, die bis ins Jahr 2016 zurückreichten, offen aushafteten. Nach Berechnung der eigenen Steuerberatung kommt man mittlerweile zum Schluss, dass – unter Berücksichtigung der Steuerguthaben bis 2024 – immer noch Steuerrückstände von rund 165.000 Euro bestehen. Die Hauptinsolvenzursache liegt also laut Insolvenzantrag der Schuldnerin also darin, dass vor Oktober 2025 keine ordentliche Kontaktaufnahme mit dem Finanzamt erfolgte und man die dortigen Rückstände nicht wahrnahm."

Die Schulden

Laut Creditreform sind 15 Gläubiger betroffen, die Passiva betragen 230.000 Euro. Die näheren Hintergründe sind noch nicht bekannt.

Notrufleistungen durch eine andere Organisation ?

"Das Unternehmen wird derzeit mit zwei Dienstnehmerinnen geführt und sei mit einem monatlichen Überschuss von rund 3.000 Euro zu rechnen. Um den Notruf lückenlos sicherzustellen, könnte es, vorbehaltlich der Einschätzung des Masseverwalters, sinnvoll sein, den Betrieb fortzuführen, bis die Übernahme der Notrufleistungen durch eine andere Organisation geklärt ist", heißt es weiters.

„Der Masseverwalter wird prüfen, ob eine Fortführung des Vereins weitere Verluste für die Gläubiger bedeuten würde. Sollte dem nicht so sein, kann vorerst von einer Weiterführung des Vereins ausgegangen werden“, sagt Alexander Meinschad vom KSV1870.

Die Verfahrensdaten

Zum Insolvenzverwalter ist der Anwalt Wolfgang Auer bestellt. Die Forderungen können bis 22.1. Jänner 2026 angemeldet werden. Die erste Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung ist für 5. Februar 2026 anberaumt.

„Gegen den Eröffnungsbeschluss können Sie Rekurs an das Oberlandesgericht Linz erheben, welcher beim Landesgericht Salzburg binnen 14 Tagen ab öffentlicher Bekanntmachung des Edikts in der Insolvenzdatei schriftlich einzubringen ist“, teilt das Landesgericht Salzburg mit. „Die Konkurswirkungen treten mit Beginn des Tages ein, der der öffentlichen Bekanntmachung des Inhalts des Ediktes in der Insolvenzdatei folgt.“

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