Österreich wächst – und wird immer älter

Österreich wächst – und wird immer älter
Schon im laufenden Jahr könnte es mehr Pensionisten als unter 20-Jährige im Land geben.

Exakt 8.901.064 Menschen lebten zum Stichtag 1. Jänner 2020 in Österreich. Damit wächst Österreichs Bevölkerung seit mittlerweile seit 36 Jahren kontinuierlich an, den letzten Rückgang gab es im Jahr 1983. Im Vergleich zum Jahr 2018 war die Zunahme 2019 etwas größer (0,48 zu 0,41 Prozent).

Hauptverantwortlich dafür ist die Zuwanderung. Von den 42.289 „neuen“ Österreicherinnen und Österreichern seit 1. Jänner 2019 sind 96 Prozent zugewandert, die – ebenso positive – Geburtenbilanz hat gerade einmal für einen Zuwachs von 1.566 Menschen gesorgt.

Aber welche interessanten Details lassen sich abseits dieser Zahlen in der am Montag von der Statistik Austria veröffentlichten Bevölkerungsstatistik entdecken?

Der KURIER hat fünf wichtige Erkenntnisse herausgefiltert.

Österreich wird älter

Die Bevölkerungsgruppe 65+ ist die am stärksten wachsende. 19,3 Prozent der Österreicher sind 19 Jahre und jünger; beinahe gleich viele, nämlich 19 Prozent, sind 65 Jahre und älter. In absoluten Zahlen heißt das, es gibt gerade noch 27.288 mehr Kinder und Jugendliche als Pensionisten.

Setzt sich die Entwicklung im laufenden Jahr fort, könnten die Senioren erstmals mit den Jungen gleichziehen. Betrachtet man nur die österreichischen Staatsbürger, sind die über 65-Jährigen ohnehin bereits seit 2014 in der Überzahl.

Größte Zuwächse im Westen und Osten

Im Bundesländervergleich wuchsen Wien und Vorarlberg mit je plus 0,72 Prozent am stärksten. Am anderen Ende der Skala liegt Kärnten, das mit einem Wachstum von 0,06 Prozent gerade noch positiv bilanzierte.

Deutsche sind die größte Minderheit

Insgesamt 1.486.223 ausländische Staatsangehörige lebten mit 1. Jänner in Österreich. Etwas mehr als die Hälfte davon stammt aus den EU- und EFTA-Ländern, die mit 13,5 Prozent größte Gruppe bilden die 199.993 Deutschen. Die meisten in Österreich ansässigen Drittstaatsangehörigen stammen aus Serbien (122.115 Personen) und der Türkei (117.607 Personen).

Die größte Zuwanderergruppe im vergangenen Jahr waren Rumänen (plus 8.718 Personen).

Zuwanderer lieben Wien

Das beliebteste Ziel für Zuwanderer ist und bleibt Wien. Über ein Drittel des gesamten Wanderungssaldos (Zuzüge minus Wegzüge) von 40.613 Personen entfiel auf die Hauptstadt. Aus dem Ausland ins Burgenland zogen hingegen gerade einmal 617 Menschen mehr als in die Gegenrichtung.

Weniger Geburten

Außer Salzburg (plus 3,2 Prozent) und dem Burgenland (plus 0,3 Prozent) verzeichneten alle Bundesländer geringere Geburtenraten als im Vorjahr. Das größte Minus gab es in Kärnten mit minus 3,3 Prozent.

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