Betrugsverdacht um 400km/h-Auto: Konstrukteur verhaftet

Der Flitzer
Hypercar mit 1325 PS: Rund eine Million Euro wurde von Anlegern investiert. Nun schlugen die heimischen Ermittler zu.

Im Krimi um den niederösterreichischen Sportwagen-Bauer "Milan Automotive" mit Sitz in Leobersdorf (NÖ) wurde nun von der Polizei ein abruptes Bremsmanöver eingeleitet. Für den Ex-Hobbyrennfahrer und Konstrukteur Markus Fux klickten am Montag Abend die Handschellen. Er soll zwei Geschäftspartner um rund eine Million gebracht haben. Die Betrugsabteilung des Bundeskriminalamts führte die Ermittlungen, die Staatsanwaltschaft Wien stellte einen Haftbefehl aus.

Angeblich prominente Unterstützer

Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Verhaftung dem KURIER auf Anfrage. Fux steht im Verdacht des gewerbemäßigen Betruges und der Veruntreuung. Der mutmaßliche Schaden wird derzeit auf rund eine Million Euro geschätzt. So soll er dem Investor Christopher G. rund 730.000 Euro für das Supercar-Projekt "Milan Red" (siehe Video weiter unten) herausgelockt haben. Fux warb auch mit prominenten Namen von heimischen Motorsportlegenden oder mit dem Stratosphärenspringer Felix Baumgartner.

Ins Rollen gebracht hat die ganze Sache der niederösterreichischen Immobilieninvestor Christoph G. Er soll rund 700.000 Euro in das noch unausgegorene Autoprojekt „Milan Red“ investiert haben. Er fürchtete um sein Geld. G. hat aber nicht nur Fux, sondern auch einen namhaften österreichischen Unternehmer mit langjähriger Erfahrung in der internationalen Autoindustrie angezeigt. Dieser stand Fux mit seiner Expertise in der Autoindustrie anfangs als Berater zur Seite.

Verdächtiger ist vorbestraft

In früheren Stellungnahmen gegenüber dem KURIER hat der fragwürdige Autobauer Markus Fux stets alle Vorwürfe zurückgewiesen. Es ist aber nicht das erste Mal, dass Fux mit dem Gesetz in Konflikt kommt: Er hat in den Gesprächen mit dem KURIER eine einschlägige Vorstrafe in Sachen Betrugs eingeräumt.

Der geplante Supersportwagen (Hypercar) sollte 1325 Pferdestärken unter der Motorhaube habe und in fünfeinhalb Sekunden Tempo 200 erreichen. 400 km/h Höchstgeschwindigkeit hätten einen stolzen Preis gehabt: 1,8 Millionen Euro. Allerdings gab es keinen fertigen Motor und nur ein nicht fahrtüchtiges Modell des Fahrzeuges.

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