Groß angelegter Betrug um gefälschte Abnahmen von PV-Anlagen

Ihre eigene Photovoltaikanlage mit der EVN
Männer sollen etwa 100 Photovoltaikanlagen unberechtigt genehmigt haben.

Eine groß angelegte Betrugsserie rund um Prüfberichte für neue Photovoltaikanlagen ist jetzt in Kärnten aufgeflogen. Zwei Verdächtige sollen mit einem unterschlagenen Firmenstempel rund 100 Photovoltaikanlagen zu Unrecht mit Prüfbericht abgenommen haben. Laut Polizeiangaben entstand ein Schaden in Höhe von mehreren 100.000 Euro, außerdem gab es zwei Brände wegen der nicht fachmännischen und ordnungsgemäßen Abnahme der Anlagen.

Ein 64-jähriger Inhaber einer Elektrofirma aus Klagenfurt hatte bereits im Dezember Anzeige erstattet: Zwei Geschäftsführer (47 und 57 Jahre alt) einer Firma in Villach hätten wohl schon im September 2021 den Firmenstempel an sich genommen. Damit hätten sie die neu errichteten Anlagen offiziell mit Prüfbericht abgenommen, obwohl sie und ihre Firma nicht über eine Konzession für Elektrotechnik verfügen. Den beiden wurde schließlich Urkundenfälschung in mehr als 80 Fällen sowie schwerer Betrug nachgewiesen. Im Auftrag der beiden Geschäftsführer waren auch die Mitarbeiter der Firma eingespannt worden: Sie fälschten mit dem entwendeten Firmenstempel sowohl Dokumente zur Abnahme einer Photovoltaikanlage, als auch Dokumente, die zur Einreichung von Fördergeldern benötigt werden.

Wie viele Abnahmen im Namen des Opfers durchgeführt wurden, stand vorerst nicht fest. Der Mann selbst weiß laut Polizei aber selbst von zwei Zwischenfällen, bei denen (wegen der nicht vorhandenen Abnahme, obwohl diese mit dem entwendeten Firmenstempel vorgetäuscht wurden) Brände entstanden.

Bei einer Hausdurchsuchung wurden mehrere Unterlagen, PCs, Laptops, Firmenhandys und Speicher sichergestellt. Die Auswertung habe den Tatverdacht bestätigt, denn alle gefälschten Dokumente sowie Vorlagen mit gefälschtem Stempel und Unterschrift wurden dabei gefunden. Die Mitarbeiter der beiden Geschäftsführer waren großteils geständig und gaben an, dass sie im Auftrag der beiden Geschäftsführer gehandelt hätten. Die beiden Geschäftsführer selbst machten keine Angaben zu den Vorwürfen.

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