Gegen 22 Uhr verständigten sie via WhatsApp ihre Eltern, dass sie im unwegsamen alpinen Gelände festsitzen würden. Die Eltern setzten umgehend einen Notruf ab. In einer aufwendigen Aktion, bei der auch Haken gebohrt werden mussten, um Seilsicherungen anzubringen, konnten die 21 Einsatzkräfte der Bergrettungen Eisenerz und Raumer sowie der Alpinpolizei Hochsteiermark die Urlauber erschöpft, aber unverletzt in Sicherheit bringen. Die gesamte Bergeaktion dauerte von Mitternacht bis 5 Uhr früh an.
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„Wir urteilen nicht und holen jeden vom Berg, der Hilfe braucht“, stellt der Landesleiter der Steirischen Bergrettung, Stefan Schröck, gegenüber der APA klar. Denn die Bergrettung vertrete das Credo, jeder in Not geratenen Person gleichwertige Hilfe – unabhängig der Umstände – zukommen zu lassen.
Doch vor allem in den letzten Jahren sei ein Anstieg an Einsätzen zu bemerken, in denen nicht verletzte Personen aus alpiner Notlage gerettet werden mussten.
Fundierte Auskünfte
„Man merkt eindeutig, dass die Vielzahl der Einsätze in jenen touristischen Ballungszentren ablaufen, wo viel Werbung gemacht wird.“ Der Bergrettung bliebe präventiv nichts anderes übrig, als ihre Appelle zu einer sorgfältigen Tourenplanung, dem Besuch von entsprechenden Kursen oder der Zuhilfenahme eines professionellen Bergführers zu wiederholen.
In Österreich stünden die Ortsstellen der Bergrettung, Tourismusbüros oder alpine Vereine als kompetente Auskunftgeber bereit; das Internet sei oft keine gute Wahl für fundierte Informationen.
Laut Schröck würden solche Aufrufe aber eher bei Einheimischen fruchten, da diese eher die österreichischen Medien lesen würden. Von Vorschriften, welche Ausrüstung man auf dem Berg zu verwenden habe, hält Schreck dennoch nichts. „Wir wollen Freiheit, Natur und Unberührtheit, und keine Taferl aufstellen“, meint der Bergretter und Alpinist.
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