Beim Grabschmuck auch an die Umwelt denken

Der Barbarafriedhof in Linz ist ein Vorzeigebeispiel. Das viele Grüne lädt Besucher ein, hier länger zu verweilen.
Wie im eigenen Garten kann man auch am Friedhof Biodiversität fördern.

Viele machen sich alljährlich vor Allerheiligen auf den Weg zum Blumenhändler. Denn neben Kerzen sollen auch Pflanzen das Grab zum Feiertag schmücken. Dabei stehen Gedanken an die Umwelt oft nicht im Vordergrund, wie das Bodenbündnis OÖ weiß. Dieses bemüht sich deshalb um etwas mehr Umweltbewusstsein auf den Friedhöfen und hat Tipps – für private Grabbesitzer, aber auch für Pfarren.

„Beide können viel dazu beitragen, dass die Friedhöfe ökologischer werden“, sagt Gerlinde Larndorfer-Armbruster vom Bodenbündnis OÖ auf KURIER-Anfrage. Das beginne schon bei der richtigen Erde: Schwarze Graberde erfreue sich großer Beliebtheit, so Larndorfer-Armbruster. Doch Achtung: „Diese schwarzen Erden haben oft einen hohen Anteil an Torf.“ Torf werde aber oft aus Mooren gestochen, die ohnehin zurückgehen, aber Lebensraum vieler Tiere und Insekten sind. Beim Kauf sollte man deshalb unbedingt auf das Österreichische Umweltzeichen achten.

Unkompliziert

Hat man die Erde am Grab aufgebracht, sollte diese auch bepflanzt werden. „Anstatt alle paar Monate neue Blumen zu kaufen, kann man dabei auf eine Dauerbepflanzung setzen.“ Denn diese sei bei Weitem weniger energie- und ressourcenverzerrend – und für all jene ohne grünen Daumen zudem weniger Arbeit. Auf Ästhetik müsse man deshalb nicht verzichten: Kleinwüchsige Rosen etwa geben dem Grab Farbe und halten zudem viel aus.

Und das wiederum vermindert die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln, die auf Friedhöfen nach wie vor gerne eingesetzt werden. „Oft sind die Gräber von Kieswegen umrandet und dort wachsen unerwünschte Beikräuter“, sagt Larndorfer-Armbruster.

Dabei könnte man durch den Verzicht auf Pestizide auch etwas zur Artenvielfalt in den Friedhöfen beitragen und so für mehr (tierische) Besucher am Grab sorgen.

Beim Grabschmuck auch an die Umwelt denken

Ökologische Friedhöfe können auch Lebensraum für Tiere sein.

Mehr gestalten können hier jedoch die Pfarren selbst, weshalb das Bodenbündnis OÖ für sie Beratungen anbietet. Einer der Tipps: große Bäume pflanzen. Einerseits bieten diese Tieren Lebensraum, andererseits den Menschen an heißen Tagen Schatten. So laden umweltfreundliche Friedhöfe zum längeren Verweilen ein, wie etwa der Barbarafriedhof in Linz.

Kommentare