Das soll sich ändern, ein Stück Stadtgeschichte "erlebbar gemacht werden", wie Drexler versichert: Mit Kosten von 30 Millionen Euro ist die Revitalisierung der Burg veranschlagt, die Ende 2024 beginnen und 2028 fertiggestellt sein soll. 20 Teams reichten bei EU-weiten Architekturwettbewerb ihre Ideen ein, ausgewählt wurde das Projekt von Valentin Spiegel-Scheinost, Tobias Brown, Bernhard König, Lisa Enzenhofer, die in Wien und Graz tätig sind.
Ein kleiner Stadtwald
Ihre Adaptierung schließt auch die drei Höfe ein, wobei die beiden hinteren die größte Änderung erfahren: Hof zwei soll zum kleinen Stadtwald werden, er wird mit Kiefern, Ahorn oder Eichen bepflanzt. Hof 3 bekommt ebenfalls Bäume, der Großteil der bisher dort vorhandenen Parkplätze verschwindet.
"Wir wollen behutsam freilegen, was vorhanden ist", beschreibt Architekt Spiegel-Scheinost. Im 19. Jahrhundert hatten die Bauherren weniger Fingerspitzengefühl: Der im 15. Jahrhundert unter Kaiser Friedrich III. begonnene Teil samt später entstandener Prunkstiege existiert heute nicht mehr – er wurde abgetragen, das war billiger als eine Sanierung. Damit wurde die Hälfte der Burg zerstört. Heute steht dort ein in der Mitte des 20. Jahrhunderts errichtet mehrgeschoßiger Bürobau, die „Neue Burg“.
Achtlos herumgebaut
An der historischen Burg – so genannt, weil Residenzen der Habsburger stets als (Hof)Burg bezeichnet worden sind – wurde aber schon zuvor achtlos herumgebaut und zweckentfremdet, und das über Jahrhunderte. So wurde etwa die hohe gotische Kapelle zweigeteilt, indem eine Zwischendecke eingezogen wurde – Akustik hinüber, Lichteinfall ebenso.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde am sogenannten Registraturtrakt aus dem 16. Jahrhundert Hand angelegt – und die Arkaden im zweiten Stock zugemauert. Diesen Fehler wollen die Architekten jetzt korrigieren.
Blick auf die Stadtmauer
Auch die Zwischendecke der gotischen Kapelle wird entfernt, die durch Mauern getrennten beiden gotischen Hallen wieder vereint. Das bietet auch die Möglichkeit, den Blick auf die Stadtmauer freizulegen: Die Burg wurde entlang der mittelalterlichen Mauer errichtet. Auch Barrierefreiheit ist gewährleistet, das ohnedies ungleiche Raumniveau wird mit einer Rampe ausgeglichen.
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