Basistunnel: Umweltalarm durch Wasser aus dem Berg

Basistunnel: Umweltalarm durch Wasser aus dem Berg
Auch in Purkersdorf wird Ursachenforschung nach einem Hangrutsch, der zu Gleisverwerfungen geführt hat, betrieben.

Der Semmering-Basistunnel war in den vergangenen Wochen in den Schlagzeilen. Nach dem teilweisen Einsturz in einer der Röhren und der Kraterbildung in einem Wald bei Gloggnitz, beschäftigt die ÖBB derzeit ein besonderes Phänomen auf einer ihrer Baustellen. Im Göstritzbach bei Schottwien gab es vor wenigen Tagen Umweltalarm wegen einer mysteriösen Schaumbildung im Gebirgsbach.

An dieser Stelle wird das anfallende Baustellenwasser aus dem Basistunnel in den Bach eingeleitet. Überprüfungen haben ergeben, dass es sich um eine chemische Reaktion handelt, die für „Tiere im Bach und die Wasserqualität völlig unbedenklich ist“, sagt ÖBB-Sprecher Christopher Seif. „Alle vorgeschriebenen Grenzwerte sind eingehalten, es handelt sich um eine rein optische Erscheinung.“ An einer Lösung werde gearbeitet. „Wir haben die ausführende Baufirma umgehend angehalten, rasch eine technische Lösung zu finden, um die Schaumbildung zu vermeiden“, so Seif.

Überwacht

Während des Tunnelbaus wird das anfallende Wasser aus dem Berg und von den Baustellen in Kläranlagen aufbereitet, bevor es wieder in die Schwarza oder in kleineren Bächen eingeleitet wird. Der Prozess wird von der Behörde überwacht.

In Purkersdorf (Bezirk St. Pölten) wird unterdessen spekuliert, was der Auslöser für den Hangrutsch bei den Bauarbeiten war, der zu den Gleisverwerfungen am Donnerstag geführt hat. Bei der „Liste Baum“ heißt es, dass ohne Erlaubnis mit dem Aushub begonnen wurde. In einer ersten Stellungnahme meinte Bürgermeister Stefan Steinbichler (SPÖ), dass alle Pläne abgenommen wurden. „Es ist mir nicht bekannt, dass nicht ordnungsgemäß begonnen wurde“, meinte er.

Allerdings bestätigte Karl Leitner von den ÖBB, dass „nach örtlicher Prüfung wurde festgestellt, dass die Ursache für die Gleissenkung ein Bauvorhaben unmittelbar neben dem Bahndamm ist. Die Bautätigkeiten fanden im Gefährdungsbereich der Bahn statt, wofür nicht alle erforderlichen Vereinbarungen vorhanden waren.“ Bina Aicher von der „Liste Baum“ sieht sich in ihrer Forderung nach einem Baustopp bestätigt.

Bis zur weiteren Prüfung und Klärung der Situation kommenden Montag, bleibt laut Leitner von den ÖBB die eingleisige Sperre zwischen den Stationen Unter Purkersdorf und Tullnerbach-Pressbaum, sowie die Langsamfahrstelle aufrecht.

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