Barbara Meier präsentiert das „Maximilium am Stadtpark“

Die Abrissbirne hat ihre Schuldigkeit schon getan. Das ehemalige Leiner Möbelhaus in der Bahngasse in Wiener Neustadt, eines der letzten Möbelhäuser in einer Innenstadt, wurde dem Erdboden gleichgemacht. Dort, wo der idyllische Stadtpark bei der alten Stadtmauer in das historische Zentrum mündet, ist Platz für neues. Von Rene Benko als Teil der maroden Leiner/Kika Kette gekauft, wird es vom neuen Eigentümer, dem Wiener Investor Klemens Hallmann, über dessen Firma Süba AG entwickelt.
Die Pläne gibt es schon seit zwei Jahren, allerdings mussten sie – vor allem in der Höhe – nachjustiert werden. Statt 65 Meter wird nur 51 Meter hoch gebaut. Der Dom aus dem 13. Jahrhundert gilt derzeit somit als limitierende Obergrenze für Bauten in Wiener Neustadt, der nahe gelegenen Wasserturm, ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt, mit seinen 50 Metern als Anhaltspunkt für das vorliegende Projekt.
Musik-Campus
55.000 Quadratmeter Nettonutzfläche werden neu errichtet. 500 Wohnungen, Nahversorger und weitere Geschäfte, ein Ärztezentrum, Büros im Erd- und Dachgeschoß. Und als eines der Herzstücke aus Sicht der Stadt: Der bereits präsentierte „Musische Bildungscampus“.

Zur Erinnerung: Musikkindergarten, Musikvolks- und Mittelschule, Musikschule und Volkshochschule werden an diesem Standort ein neues Zuhause bekommen. Vielmehr zwei, denn es entstehen zwei Gebäude, unterirdisch miteinander verbunden. Und im Eingangsbereich, der mit Bögen sehr einladend ausgestaltet ist, wird eine bisherige Einfahrtsstraße in die Stadt zur echten Begegnungszone für die Schülerinnen und Schüler und soll als verbindender Campus im Freien dienen und ein Campusgefühl erzeugen.
Zusätzlich wird „zwischen Schule und historischer Stadtmauer ein Atrium geschaffen, in dem Open-Air Konzerte stattfinden können“, beschreibt Architekt Michael Schluder das Campus-Projekt.

Begegnungszonen
Apropos Begegnungszone: Bei diesen beiden Gebäuden wurde an Platz gespart, sie rücken ein Stück von der Grundstücksgrenze nach hinten und lassen so den Blick frei auf die alte Kapuzinerkirche, die sich in direkter Nachbarschaft befindet. Und die recht stark befahrene Bahngasse wird zu einer Begegnungszone im Sinne der Straßenverkehrsordnung.
Als die Pläne präsentiert wurden, hat das in Wiener Neustadt für Diskussionen gesorgt. Diese erwartet sich der Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger auch. Er selbst sieht das „ökologische Projekt als Attraktivierung der Innenstadt“, erklärt die Bauhöhe als städteplanerische Notwendigkeit gerade in urbanen Städten wie Wiener Neustadt, um weniger Raum zu beanspruchen, und ist mit den vorgelegten Plänen zufrieden: „Es ist spannend, es ist herausfordernd, es ist in Ordnung.“
Architektin Elke Delugan-Meissl zum Wohn- und Geschäftsbereich des Projektes: „Wir haben zum Stadtpark hin die Typologie des Terrassenhauses gewählt.“ Für die hohen Gebäudeteile habe man die Architektur der umliegenden Häuser aufgenommen und diese auf Sockelbauten in die Höhe ragen lassen.

Fünf Namensgeberinnen
Präsentiert wurde auch der Name des Quartiers, der unter der Schirmherrschaft von Barbara Meier, Ehefrau des Eigentümers Klemens Hallmann, im Rahmen eines Schülerwettbewerbs entwickelt wurde: „Maximilium am Stadtpark“, eine Mischung aus den Ideen von fünf Schülern, die den Wiener Neustädter Kaiser Maximilian I., der in der nahe gelegenen Babenbergerburg begraben liegt, als Namensgeber für dieses Projekt heranzogen. Es sind dies: Maximilian Steiner, Mathias Leitner, Elisa Jaha, David Jäcklein und Tanja Dallinger, jeder Preisträger erhielt 3.500 Euro. "Für den Bildungsweg, nicht für Computerspiele", mahnte Schirmherrin Barbara Meier abschließend ein.

Kommentare