"Bandidos" eröffnen erste Filiale in Österreich

Bandidos - bald auch in Tirol
Eröffnung des "ersten offizielles Chapters" steht bevor – in der Nähe von Hells-Angels-Haus.

Die größten Feinde der berüchtigten Hells Angels wollen nun in Österreich Fuß machen. Südlich von Innsbruck dürfte demnächst das "erste offizielle Chapter" der Bandidos eröffnen. Offenbar soll zunächst ein Vereinsheim des Supporter-Rockerclubs "Gladiatores" eröffnet werden, das mittelfristig zu einer vollständigen Zweigstelle der Banditen-Rocker erhoben werden dürfte.

Brisant: Das geplante Clubheim soll – nur wenige Kilometer vom Hells-Angels-Vereinsheim im Tiroler Ort Zirl. Die Eröffnung sollte dann in den kommenden Wochen auf der weltweiten Bandidos-Homepage bekannt gegeben werden. Die Personen im Hintergrund haben gute Kontakte zum heimischen Motorradclub "Black Legion", der sehr rechtslastig ist. Dieser sorgte erst kürzlich für Schlagzeilen, weil es in Kärnten zu einer Auseinandersetzung mit den Höllenengel kam, die mit Baseballschlägern ausgetragen wurde. Ein Hells Angel musste deswegen sogar ins Gefängnis, weitere Rocker erhielten heuer Geldstrafen.

Absprache gebrochen?

"Bandidos" eröffnen erste Filiale in Österreich
Nordrhein-Westfalen/ ARCHIV: Ein Helm mit dem Schriftzug "Bandidos" haengt auf dem Lenker eines geparkten Motorrades (Foto vom 11.06.12). Drei Anfang Juli im Rostocker Ueberseehafen festgenommene Sympathisanten der Rockergruppierung Bandidos haben moeglicherweise einen Sprengstoff-Anschlag in Berlin geplant. Die Maenner seien auf dem Weg in die Hauptstadt gewesen, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch (01.08.12) auf dapd-Anfrage und bestaetigte damit einen Bericht des "Tagesspiegels" (Mittwochausgabe). (zu dapd-Text) Foto: Sascha Schuermann/dapd
Eigentlich soll eszwischen Hells Angels und Bandidos eine Absprache geben: Die Höllenengel werden in Österreich nicht gestört, die Banditen dafür nicht in Bayern. Schon 2014 sorgte ein Bandidos-Clubhaus in Salzburg für Zerwürfnisse in der Szene.Hannes H. war damals die treibende Kraft, er plante in Vösendorf ein großes Treffen der kompletten europäischen Bandidos-Elite bei einem Mixed-Martial-Arts-Kampf. Auch Österreichs bekanntester Kämpfer Fardi Merza sollte dabei kämpfen. Doch das ganzeentpuppte sich als Betrugsfall, der Schaden betrug eine knappe halbe Million Euro. H. wurde deswegen zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Nun gibt es einen neuerlichen Anlauf mit dem Aufbau eines Bandido-Chapters.

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