Jedes Jahr sterben in Europa Menschen, weil sie den gesunden Bärlauch mit giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechseln. Dabei gilt es nur einige Merkmale zu beachten, um den Lauch unbesorgt genießen zu können. Die Herbstzeitlosen bevölkern die Wälder erst im Herbst – dass man zu dieser Zeit Bärlauch findet, ist ausgeschlossen.
Schwieriger verhält es sich mit den Maiglöckchen. Auch sie haben wie der Bärlauch weiße Blüten und wachsen im etwa gleichen Zeit- und Lebensraum. Während die zwei Blätter des Maiglöckchens am Stängel entspringen, wachsen jene des Bärlauchs direkt aus dem Boden (siehe Grafik). Außerdem ist der Geruch unverwechselbar: Reibt man Bärlauchblätter zwischen den Fingern, verbreitet sich der typische knoblauchähnliche Geruch, was bei Maiglöckchenblättern ausbleibt.
Ernten erlaubt
Ist man sich also sicher, Bärlauch erkennen zu können, steht der Ernte im Wald nichts mehr entgegen – solange man die Pflanzen nicht kommerziell verkauft. Außerdem kann man bei der Ernte drauf achten, dass die Pflanze auch im nächsten Jahr wieder blüht. Laut Österreichischem Naturschutzbund sollte man nur dort sammeln, wo sich große Bestände befinden. Lässt man zwei Drittel der Blätter jeder Pflanze stehen, kann die Pflanze genug Kräfte sammeln, um die Zeit bis zum nächsten Frühjahr zu überstehen.
Wer sichergehen will, wirklich Bärlauch im Körbchen zu haben, der kann ihn auch im eigenen Garten anpflanzen.
Bärlauch selbst anpflanzen
Wenn man sich für eine Aussaat entscheidet, dann sollte man von Ende Oktober bis Anfang Februar aussäen, denn der Bärlauch braucht einen Kältereiz, um auszutreiben. Die sicherere Variante ist das Setzen von Zwiebeln. Sie müssen circa zehn Zentimeter tief mit der Spitze nach oben in die Erde eingepflanzt und in den ersten Wochen feucht gehalten werden. Ebenso können Jungpflanzen in Blumentöpfe oder Hochbeete gesetzt werden. Auf diesem Wege haben auch Balkonbesitzer die Möglichkeit, eigenen Bärlauch zu ernten.
Die Zwiebel oder Pflanzen aus dem Wald zu benutzen ist übrigens nicht erlaubt. Zwar steht Bärlauch nicht unter Naturschutz, die ganze Pflanze aus dem Wald zu entfernen ist dennoch verboten.
Wie auch immer man den Bärlauch anpflanzt – der Verwandte des Knoblauchs mag es gerne schattig unter Laubbäumen oder in der Nähe von Hecken. Und übrigens: Sobald der Bärlauch im April oder Anfang Mai zu blühen beginnt, schmecken die Blätter bitter.
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