Tod durch Bärlauch
Dieses ganze Maiglöckchen-Herbstzeitlose-Bärlauch-Vergiftungsding ist ganz schön gruselig.
Stinkbombe oder Vitaminbombe? Luftverschmutzer oder Frühlingsbote? Hassobjekt oder heiße Liebe? Wie auch immer, ich mag Bärlauch. Es gibt nur ein Problem: Ich fürchte mich vor ihm!
Vor allem dann, wenn ich ihn selbst zubereitet habe. Aber nicht, weil ich ihn selbst zubereitet habe, sondern weil das bedeutet, dass den Bärlauch jemand gepflückt haben muss. Das wiederum bedeutet nämlich, dass die Möglichkeit besteht, dass der (an sich vertrauenswürdige) Bärlauch-Pflücker das nette Gemüse mit einer giftigen Blume vertauscht hat. Angst!
Es ist nämlich so: Dieses ganze Maiglöckchen-Herbstzeitlose-Bärlauch-Vergiftungsding ist ganz schön gruselig. So gruselig, dass es die Angst vor dem gemeinen Tod durch Bärlauch in einem schürt, jawohl!
Dann fürchte ich mich davor, dass dem Schenker meines Bärlauchs eine Herbstzeitlose oder ein Maiglöckchen zwischen die Bärlauchblätter gerutscht ist. Und davor, dass es mir noch während des Essens die Kehle zuschnürt, ich röchelnd vom Stuhl auf den Boden falle, die Hände am Hals (als ob das etwas ändern würde!), mit den Füßen strampelnd um mein Leben ringe und dann doch qualvoll aus dem Leben scheide. Seufz!
Da helfen auch all die Infos und Unterscheidungstipps nichts. Ja, Bärlauch riecht nach Knoblauch. Seine Blätter wachsen einzeln aus dem Boden und irgendwas war da noch mit der glänzenden Unterseite des Blattes. Oder so ähnlich. Egal.
Voriges Jahr hab’ ich Bärlauch geschenkt bekommen, Pesto gemacht und Spaghetti gekocht. Weil ich doch noch irgendwie in den Genuss meines Pestos kommen wollte, habe ich seinen Verzehr extra in die Redaktion verlegt. Damit ich – falls ich qualvoll zu verenden drohe – von meiner Kollegin im Wochenenddienst gerettet werde.
Dieses Wochenende bin ich wieder im Dienst. Das frische Bärlauch-Pesto wartet auf seinen Verzehr. Falls ich nächste Woche an dieser Stelle wieder schreibe, bin ich dem Tod durch Bärlauch noch einmal entronnen.
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