Aus Geschäftssinn eine Tradition gestrickt

Mit 17 Ständen legten Altstadt-Kaufleute 1974 in Innsbruck den Grundstein der Bergweihnacht
Österreichs Christkindlmärkte, wie wir sie heute kennen, sind jünger als viele Touristen und Einheimische vielleicht glauben. Jener in der Innsbrucker Altstadt geht heuer erst in seine 50. Auflage

Im Dezember 1974 werden vor dem Goldenen Dachl von Kaufleuten der Innsbrucker Altstadt 17 Stände aufgestellt – darunter nur ein einziger von einem Gastronomen. Sie legen den Grundstein dafür, dass der Christkindlmarkt zur alljährlichen Institution wird.

Die Premiere ist aus „der Idee einer Wirtschaftsbelebung heraus entstanden“, erzählt Ethnologe Gunter Bakay, der anlässlich der 50. Auflage des Altstadtmarkts eine Chronik der Bergweihnacht in Innsbruck recherchiert hat. 1972 wurde das historische Zentrum zur Fußgängerzone. Das hat laut dem Forscher dazu geführt, „dass die Altstadt im Dezember schlicht und ergreifend leer war. Und es gab auch keine Touristen.“

Bergweihnacht

Davon kann heute keine Rede mehr sein. Vor Weihnachten rollen Busse mit Italienern an. Die Bergweihnacht ist längst über die Altstadt hinausgewachsen. Über die Stadt verteilt gibt es sieben Christkindlmärkte mit über 200 Ständen. Über eine Million Besucher bedeuten auch ein Millionengeschäft.

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