X-Mas mit XL-Preisen: Christkindlmärkte öffnen heute
Die Weihnachtsmärkte öffnen heute. Ja, jetzt schon. Die für diese Jahreszeit noch immer lauen Temperaturen und der zuweilen strahlende Sonnenschein trüben die Wahrnehmung nicht: Die Wiener Weihnachtsmärkte sperren heuer früher auf als in den vergangenen fünf Jahren. Wenn auch nur um einige Tage.
Im Jahr 2018 ging das festliche Punschen am 16. November los, im vergangenen Jahr sogar erst am 19. November. Am nächsten ist man dem heurigen Eröffnungsdatum im Jahr 2021 gekommen. Damals war es der 12. November.
Neue Beleuchtung am Graben
Die heuer dazugewonnenen Tage kann man ab sofort auf acht Weihnachtsmärkten verbringen. Neben dem Christkindlmarkt am Rathausplatz öffnen heute unter anderem auch der Weihnachtsmarkt am Hof und jener am Marien-Theresien-Platz.
Den Besuch des Weihnachtsdorfs am Stephansplatz – das ebenfalls ab heute geöffnet hat – kann mit einem Spaziergang am Graben kombiniert werden.
➤ Mehr lesen: Weihnachtsbeleuchtung in Wien: Es wird scho glei ... glitzern
Dort hängt heuer eine neue Weihnachtsbeleuchtung. Die Bisherige wurde nach fast 20 Jahren ausgetauscht.
Dicke Brieftaschen
Wer sich heuer in den Weihnachtstrubel begibt, braucht eine dicke Brieftasche. Die Preise auf den Märkten – vor allem für Getränke – sind seit dem vergangenen Jahr inflationsbedingt gestiegen. Beim Weihnachtsmarkt am Hof etwa kostet der Punsch heuer 5 Euro statt 4 bis 4,50 Euro im Vorjahr. Auch das Häferlpfand ist von 4 auf 5 Euro gestiegen. Im Laufe des Jahres seien der Wareneinsatz, die Kosten für die Logistik, das Personal und die Lebensmittel gestiegen, sagt Veranstalter Georg Lehner. „Und Wirtschaft funktioniert eben nur, wenn ein kleiner Gewinn übrig bleibt.“ Nur der Kinderpunsch bleibt bei 4 Euro.
Aber auch abseits der klassischen Wiener Weihnachtsmärkte gibt es Orte, an denen man die Weihnachtszeit einläuten kann. Von 1. bis 17. Dezember laden die Wiener Linien wieder jeweils freitags und samstags zum Adventmarkt im Verkehrsmuseum Remise (3., Fruethstraße 2). Der Punsch – oder auch etwas anderes – kann dort zwischen historischen Bims und zur Musik der U-Bahn-Stars geschlürft werden.
Wer Weihnachtsgeschenke sucht, könnte auf dem Weihnachtsquartier fündig werden. Von 1. bis 3. Dezember findet der Designmarkt mit 81 Ausstellern im Museumsquartier statt. Und zwar indoor, kalte Füße kriegt man hier also nicht.
Fechten und Feuer
Am gleichen Wochenende (von 30. November bis 3. Dezember) gibt es auch die Möglichkeit, die Vorweihnachtszeit in der Vergangenheit zu begehen. Beim Mittelalterlichen Adventmarkt im Arsenal warten ritterlichen Fechtvorführungen und abendliche Feuershows. Historisch Gewandete haben freien Eintritt zum Adventmarkt und ins Heeresgeschichtliche Museum.
Am Rathausplatz sieht das ganz ähnlich aus. Auch hier ist das Pfand von 4 auf 5 Euro gestiegen. Ob auch die Kosten für die Getränke und Lebensmittel angehoben wurden, weiß man beim Stadt Wien Marketing, dem Veranstalter des Marktes, nicht. „Wir geben die Preise nicht vor, das entscheiden die Händler selbst“, sagt ein Sprecher.
➤ Mehr lesen: Die Hassliebe zum Weihnachtsbaum am Rathausplatz
Die horrenden Preise, die zuletzt auf einem Video auf Tiktok kursierten, seien aber falsch. Zu sehen waren dort Preistafeln auf einem Weihnachtsmarkt, der angeblich jener am Rathausplatz sein sollte. Die angegebenen Kosten: 7,50 Euro für ein Häferl Punsch. Die Preistafeln gehören laut dem Sprecher aber nicht zum Christkindlmarkt am Rathausplatz. In Wirklichkeit würden die alkoholischen Getränke hier ab 4,50 Euro, und der Kinderpunsch ab 3,90 Euro kosten.
Die Nachzügler
Heute eröffnen aber noch nicht alle Märkte. Der Weihnachtsmarkt am Spittelberg öffnet am 16. November. Der Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung und der Markt beim Schloss Belvedere einen Tag darauf, am 17. November. Der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Schönbrunn feiert heuer sein 30-jähriges Jubiläum. Die Eröffnung ist am 18. November. Und auch hier wird es heuer etwas teurer: Der Glühwein und der Orangenpunsch kosten 5 statt 4,50 Euro, der Kinderpunsch 4 statt 3,50 Euro. Nur das Pfand bleibt bei 4 Euro.
Den Abschluss macht der Weihnachtsmarkt vor der Karlskirche. Hier geht es erst in zwei Wochen los, am 24. November.
Zwei Märkte fallen aus
Zwei richtige Markt-Klassiker bleiben heuer aufgrund von Umbauarbeiten sogar ganz zu: der Adventgenussmarkt bei der Oper und K. u. k. Weihnachtsmarkt am Michaelerplatz.
Andernorts kann jetzt aber schon die Vorweihnachtszeit gefeiert werden. Sogar früher als sonst.
Kommentare