Auf Kälterekorde folgt jetzt Frühlingswetter

Blühender Kirschbaum im Wiener Stadtpark
Minusgrade im April sind keine Ausnahme, nun legen die Temperaturen zu. Der März war etwas zu warm.

Minus zehn Grad auf 270 Metern Seehöhe – und das im April. Die Nacht auf Donnerstag war die zweite in Folge mit Negativ-Temperaturrekorden für den als launisch bekannten Monat: Gars am Kamp war mit Minus 10,2 Grad Donnerstagfrüh der kälteste Ort unter 1.000 Metern in Österreich.

Neue Kälterekorde gab es vor allem in Nieder- und Oberösterreich, der Steiermark und im Burgenland. An den rund 280 Messstationen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hatte es in der Nacht auf Donnerstag nur an vier Stationen Plusgrade. Schon in der Nacht zuvor wurden an 45 Orten neue April-Rekorde gemessen.

Auch wenn die aktuellen Rekordwerte bemerkenswert sind, ist Frost Anfang April keine Ausnahme. „Dass die Temperaturen jetzt deutlich unter null Grad fallen, ist nicht ungewöhnlich“, sagt ZAMG-Klimaforscher Alexander Orlik. Da der Frühling inzwischen regelmäßig ungefähr zehn Tage früher eintritt, ist die Vegetation aber schon weiter, was Probleme für die Landwirtschaft bringt.

Auf Kälterekorde folgt jetzt Frühlingswetter

An mehr als 50 Orten gab es in den vergangenen beiden Nächten Kälterekorde.

Kein Effekt aufs Klima

Der ungewöhnlich heftige Frost in den ersten April-Nächten folgt auf einen durchschnittlichen März. Österreichweit war es im März in Tallagen um ein Grad wärmer als im langjährigen Mittel. „Das ist im Vergleich zu den vergangenen 50 Jahren überdurchschnittlich, aber noch im Bereich der statistischen Schwankungsbreite“, erklärt Orlik.

Wer nun glaubt, die moderate Entwicklung könnte auf die Corona-bedingt stark zurückgegangenen Emissionen im Flug-und Autoverkehr zurückgeführt werden, liegt aber falsch. „Es braucht einige Jahrzehnte, dass Veränderungen im Klima merkbar werden“, sagt Orlik.

So hängt das aktuelle Wetter von Veränderungen in der Atmosphäre in den vergangenen Jahrzehnten ab. Damit ist auch davon auszugehen, dass die aktuell stark gesunkenen Emissionen keinen Einfluss auf das Klima haben werden, wenn sie nach dem Ende der Krise wieder auf ein ähnliches Niveau steigen.

Auch die Temperaturen werden schon bald wieder ein überdurchschnittliches Niveau erreichen – für die kommende Woche sind verbreitet um die 20 Grad zu erwarten.

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