Auf die Plätze, fertig, los: Wer baut das beste Nest?

Ein Storchenhorst kann über die Jahre bis zu einer Tonne wiegen.
Die Brutstätten der heimischen Vögel sind ganz unterschiedlich, jede aber besonders.

Auch in der Tierwelt gibt es kleine, feine Wettkämpfe. Der Frühling ist da, und so bringt die heimische Vogelwelt derzeit eine Vielfalt an Nestern hervor. Doch wer baut das schönste, schmalste oder schwerste Nest? Die Organisation Birdlife liefert Antworten.

In der Kategorie „Kunst“ geht der imaginäre Siegerpokal klar an die Beutelmeise. Aus Pflanzenfasern sowie aus Samenwolle von Weiden und Pappeln kreiert sie geschlossene, beutelförmige Nester. Seitlich befindet sich ein röhrenförmiger Eingang. Besonders schick: Die Nester hängen frei auf dünnen Ästen in den Baumkronen – fast wie eine geschlossene, im Wind schaukelnde Hängematte für die Eier und die Jungvögel. Um so etwas zu bewerkstelligen braucht es freilich Zeit: Zwei bis drei Wochen arbeitet die Meise an ihrem Werk.

Auf die Plätze, fertig, los: Wer baut das beste Nest?

Der Preis für das schönste Nest geht an die Beutelmeise. Bis zu drei Wochen braucht die Meise für ihr Kunstwerk.

Nest mit einer Tonne

Ganz so offensichtlich wollen Gartenbaumläufer ihr Nest nicht präsentieren. Sie dürfen für das schmalste Nest der heimischen Vögel auf das Podest. Nur wenige Zentimeter breit – dafür aber sehr tief – befinden sich ihre Brutstätten in Rinden- oder Stammspalten. Diese füllen sie mit lockeren, aufgeschichteten Ästchen und Rindenstückchen auf. Darauf flechten sie wiederum aus Grashalmen oder Pflanzenstängeln ihr Nest. Der Durchmesser beträgt meist nur 5 Zentimeter – ganz schön schmal für den 12 Zentimeter langen Vogel.

Auf die Plätze, fertig, los: Wer baut das beste Nest?

Der Gartenbaumläufer baut das schmalste Nest der heimischen Vogelwelt.

Beim Wettkampf um das schwerste Nest sind die Bedingungen etwas unfair, sind doch die Vögel, die es bauen, dementsprechend riesig: Es stammt von Weißstörchen. Sie benutzen ihre Horste immer wieder; jedes Jahr kommen jedoch neue Äste und Zweige hinzu. So kann ihr Nest über die Jahre mehr als zwei Meter Durchmesser und 2,5 Meter Höhe erreichen und über eine Tonne wiegen.

Die Zwergtaucher juckt der Wettbewerb hingegen gar nicht. Sie bauen sich einfach ein schwimmendes Nest aus Wasserpflanzen und Schilf und treiben locker-lässig auf dem Wasser dahin.

Auf die Plätze, fertig, los: Wer baut das beste Nest?

Der Zwergtaucher baut sich seine eigene kleine schwimmende Insel. Sie besteht aus Wasserpflanzen und Schilf.

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