Attenzione Abzocke! Sommer, Sonne, Strafmandat
Zieht man etwa kroatische Buchten schwedischen Gardinen vor, sollte man sich vorab unbedingt über die Gesetze im jeweiligen Urlaubsland informieren. Die Ausrede, dass man ein Tourist ist, lässt die Polizei nämlich ungern gelten – egal wie absurd die Verbote in den beliebtesten Urlaubsländern der Österreicher klingen.
Sandburg-Verbot
So ist es in der italienischen Stadt Eraclea nahe Venedig beispielsweise verboten, Sandburgen zu bauen. Macht man sich trotzdem mit Eimerchen und Schaufel ans Werk, kann das bis zu 450 Euro teuer werden. Der Grund ist, dass Rettungsschwimmer im Ernstfall über die architektonischen Gebilde stolpern könnten.
Keine Küsse
Über die Romantik könnte man im italienischen stolpern. Wer sich dort im Auto küsst, muss bis zu 500 Euro Strafe zahlen. Ähnlich ist das auch in der Stadt der Liebe. Ausgerechnet in Paris ist es nämlich verboten, sich auf einem Bahnsteig zu küssen. Das Gesetz stammt noch aus dem frühen 20. Jahrhundert und wurde notwendig, nachdem sich verliebte Pärchen bei der Abreise nicht von einander trennen konnten.
Immer verspannt bleiben
Um besonders locker in den Urlaub zu starten, bietet es sich in Italien an, einen der Masseure zu engagieren, die auf den Stränden ihre Runden ziehen. Sieht ein Carabinieri die Massage, verkrampft sich die Nackenmuskulatur aber schnell beim Griff in die Geldbörse. Die italienischen Behörden gehen derzeit streng gegen die illegalen Wellness-Kleinunternehmer vor. Die Strafe kann bis zu 7000 Euro teuer werden.
Ebenso kann es einem ergehen ,wenn man eine „Dolce und Kappanna“-Tasche oder eine „Gutschi“-Uhr von einem Verkäufer erwerben will. Laut italienischen Behörden verdienen Kriminelle Milliarden durch den Verkauf von gefälschten Waren an den Stränden Norditaliens. Wird man beim Kauf erwischt, drohen Strafen in der Höhe von bis zu 10.000 Euro. Ob auch der Erwerb von „Cocobello“, von Kokosnuss-Stücken, bestraft wird, ist nicht überliefert.
Nackte Strafsachen
In Bella Italia legt man eben Wert auf Schönheit. Möglicherweise ist es in Sizilien Männern deshalb verboten nackt zu baden, während Frauen an denselben Stränden den FKK-Freuden frönen dürfen.
Geschlechtsneutral agieren hingegen die Spanier in Sachen Nacktheit. In Barcelona muss man mit 300 Euro Strafe rechnen, wenn man sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt im Bikini anschaut.
In Neapel gehen die Behörden noch einen Schritt weiter. Dort gibt es ein Minirock-Verbot. Als das Gesetz 2010 in Kraft trat, erklärte der Bürgermeister Luigi Bobbio, dass man sich von Urlaubsorten wie Mallorca unterscheiden wolle: „Es geht um Anstand.“
No Pictures please!
Die Grenze zwischen dem Dasein als Tourist und dem Beruf als Paparazzi ist oft fließend, schließlich sollen die schönsten Wochen im Jahr lange in Erinnerung bleiben und die Bekannten neidisch machen. In vielen europäischen Ländern kann man sich aber sehr schnell ins Gefängnis fotografieren. In Griechenland und Zypern ist sogar das bildliche Festhalten von Brücken strafbar. Wer während des traditionellen Stierlaufs im spanischen Pamplona ein Selfie knipst, muss 3000 Euro bezahlen.
Teure Tiere
Der Cappuccino am Markusplatz in Venedig ist mit durchschnittlich 15 Euro einer der teuersten weltweit. Da empfiehlt es sich, das dazugehörige Amaretti lieber selbst zu verspeisen, als es den hunderten Tauben zu spenden. Wer die Vögel füttert, muss seit 2010 bis zu 500 Euro Geldstrafe rechnen.
Tierisch teuer kann es auch mit einem Hund werden: In Kroatien muss des Menschen bester Freund Tollwut geimpft sein und seinen Heimtierausweis dabei haben.
Alko-Pass für Alko-Spaß
In den arabischen Emiraten braucht man als Ausländer eigentlich eine Alkohol-Lizenz. Ausgeschenkt wird Hochprozentiges in den beliebten Urlaubsstädten Dubai oder Abu Dhabi an Touristen in internationalen Hotels aber meist ohne Nachfrage nach einem Alko-Pass. Achtung ist beim Biergenuss an öffentlichen Stränden geboten: Die Polizei schreckt bei den Kontrollen nicht davor zurück, an den Bechern der Strandbesucher zu riechen. Ist Alkohol im Glas, droht eine Strafe von 400 Euro oder Gefängnis.
Die russische Sauberkeit
Die Fußball-WM lockt gerade viele Touristen nach Moskau. Obwohl Russland für Erdäpfelschnaps und seit Kurzem auch für die deutsche WM-Pleite steht, ist ausgerechnet eine deutsche Tugend dort sehr wichtig: Sauberkeit. Wer in Moskau einen Mietwagen schmutzig zurückbringt, muss bis zu 200 Euro Strafe zahlen.
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