Attacke auf Kinder: Verdächtiger gefasst

Attacke auf Kinder: Verdächtiger gefasst
Diensthund "Zorro" schnappte den mutmaßlichen Täter in Nähe eines Erdlochs in einem Wald.

Die Suche nach einem 51 Jahre alten Oststeirer, der am vergangenen Mittwoch bei Feldbach zwei Kinder, deren Mutter und einen Nachbarn attackiert und teils schwer verletzt hat, ist offenbar zu Ende. Der Verdächtige (51) hatte sich in einem Wald verborgen und wurde von einem Diensthund im Zuge einer Suche aufgestöbert. Das Verhör war am Nachmittag im Laufen, sagte ein Polizist.

Polizisten durchkämmten den Wald

Attacke auf Kinder: Verdächtiger gefasst
Polizisten und Diensthundeführer hatten in den vergangen Tagen mehrere Waldstücke durchkämmt, da davon auszugehen war, dass sich der Mann in einem Versteck aufhalten würde. Am Montagvormittag war ein längliches, L-förmiges Waldstück in der Nähe des Wohnhauses des mutmaßlichen Täters an der Reihe. Mehrere Diensthundestreifen waren von Mudelhof östlich von Paldau aus losgegangen. Zwischen Mudelhof und Grieberg südwestlich von Unterstorcha und nordwestlich von Paldau im Bezirk Südoststeiermark wurde Suchhund "Zorro" aufmerksam: Die Polizisten fanden ein Erdloch, das mit einer Art "Tarndeckel" aus Holz, bedeckt mit Laub und Zweigen, abgedeckt war. Unmittelbar nach dieser Entdeckung sahen die Beamten in der Nähe zwischen den Bäumen eine Gestalt. Auf den Anruf "Bist du's, Sepp?" des Hundeführers reagierte der Mann nicht und lief davon.

Festnahme ohne Widerstand

Der Diensthundeführer ließ sofort "Zorro" von der Leine, das Tier stellte den Verdächtigen. Der 51-Jährige ließ sich widerstandlos festnehmen, er war nicht bewaffnet, so Polizeisprecher Max Ulrich zur APA. Das Erdloch hatte bei der kurzen Begutachtung einen "bewohnten" Eindruck gemacht, es sollen sich darin auch Gegenstände befunden haben. Der Verdächtige dürfte in dem Waldstück mehrere Erdlöcher angelegt haben, die laut Polizei einem aufmerksamen Auge auch bei genauer Suche entgangen wären. Bei seiner Festnahme hatte der Oststeirer keinen verwahrlosten Eindruck gemacht.

Der 51-Jährige wurde auf die Polizeiinspektion Feldbach gebracht, wo mit der Einvernahme begonnen wurde. Daraus erhoffen sich die Ermittler Aufschluss über das Motiv. In weiterer Folge stehen die Tat-Rekonstruktion und die genaue Untersuchung der Erdverstecke auf dem Plan der Polizei.

Der Mann hatte Zeitungsberichten zufolge vor der Attacke auf die Familie und den Nachbarn ein gutes Verhältnis zu den beiden Mädchen, den späteren Opfern, gehabt. Doch als in ein neues Nachbarhaus ein zwölfjähriger Bursche eingezogen war und die Schwestern immer öfter mit ihm spielten, habe das dem 51-Jährigen nicht gepasst. Der Verdächtige, ein selbstständiger Tischler, war schließlich am Mittwoch unverhofft auf die Mädchen losgegangen und hatte der Fünfjährigen schwerste Verletzungen zugefügt. Ihre Schwester sowie die Mutter und ein weiterer Nachbar, der helfen wollte, waren von dem Mann ebenfalls verletzt worden.

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