Asylwerber illegal beschäftigt: Strafverfahren gegen Funpark

Flüchtlinge wurden etwa für kleinere Arbeiten beim Bau eines Wakeboard-Sees eingesetzt
Flüchtlinge arbeiteten für drei Euro pro Stunde. Die Area47 räumt Fehler ein. Man habe aber einen Beitrag zur Integration leisten wollen.

Die Debatte wird heiß geführt: Wie sollen Asylwerber an den Arbeitsmarkt herangeführt werden, ohne dabei zur Konkurrenz für andere Beschäftigte oder Job-Suchende zu werden. Bei der Konferenz der Flüchtlingsreferenten heute, Mittwoch, in Graz wird ebenfalls über mögliche Modelle diskutiert, die etwa auch ein erst im Sommer gekipptes Erfolgsprojekt in Vorarlberg ersetzten könnten.

Bei der Nachbarschaftshilfe der Caritas konnten dabei Asylwerber seit über 20 Jahren kleine Tätigkeiten im Garten oder Haushalt von Privaten übernehmen. Und sie wurden dafür mit vier Euro pro Stunde entlohnt. Das Ministerium sah die Gefahr von Lohn-Dumping. Prinzipiell dürfen Asylwerber derzeit in erster Linie nur für gemeinnützige Tätigkeiten von der öffentlichen Hand herangezogen werden. Probleme mit der Beschäftigung von Asylwerbern hat sich nun der Funpark Area47 am Eingang zum Ötztal eingehandelt. Es läuft ein Verwaltungsstrafverfahren gegen das Unternehmen, das einen entsprechenden Bericht des Tiroler Bloggers Markus Wilhelm bestätigt.

Während er Ausbeutung der Asylwerber ortet, räumen die Betreiber zwar Fehler ein, versichern aber, dass sie "einen sinnvollen Beitrag zur Integration" leisten wollten. Die Asylwerber wurden zunächst zur Reinigung von öffentlichen Wegen auf dem Areal herangezogen worden. Die Area47 habe die prinzipiell von der Gemeinde zu tragenden Kosten übernommen. "Im Rahmen dieser Tätigkeit wurde der gesetzlich geregelte Höchstbetrag von drei Euro pro Stunde ausbezahlt", erklären die Betreiber in einer Stellungnahme.

"Falsch interpretiert"

Die Asylwerber haben jedoch auch Arbeiten für das Unternehmen selbst geleistet – von Reinigungstätigkeiten bis hin zur Mithilfe beim Bau eines Wakeboard-Sees. Auch diese wurden mit drei Euro entlohnt. Man habe die "Grenzen der Gemeinnützigkeit falsch interpretiert", heißt es dazu.

Geleistete Arbeiten seien inzwischen in Höhe des Kollektivvertrags abgegolten worden. Die Area47 versichert, dass sie sich nicht bereichern wollte. So habe die Lohnsumme für die Asylwerber 9000 Euro betragen, die neue Wakeboard-Anlage habe insgesamt zwei Millionen Euro gekostet.

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