Artenvielfalt: Agrarindustrie nicht mehr größte Bedrohung

Als Modell wurde die Region "Eisenwurzen" herangezogen.
Die intensive Landwirtschaft wird laut Studie vom Klimawandel abgelöst: 60 Prozent aller Arten gefährdet dieser

In Zukunft wird laut Forschern nicht mehr die intensive Landwirtschaft die Lebensräume der hiesigen Flora dezimieren, denn die Artenvielfalt, auch Biodiversität genannt, hat nun einen neuen Feind: den Klimawandel.

Er sorgt bei fast zwei Drittel der Arten für Lebensraumverluste. Das berechneten Wiener Wissenschafter der Universität Wien und der Universität für Bodenkultur.

Modell "Eisenwurzen"

Getestet wurden die Auswirkungen an einem Modellgebiet. Dafür wählten die Forscher die „Eisenwurzen“-Region in Oberösterreich und der Steiermark. 834 Pflanzenarten dienten als Modellorganismen. Auch 1.300 land- und forstwirtschaftliche Modellbetriebe wurden in die Simulation inkludiert.

„Die Betreiber dieser Betriebe reagieren in der Simulation auf verschiedene Entwicklungen der wirtschaftlichen und klimatischen Bedingungen“, so die Wissenschafter. Das Modell sage jedoch keine großen Änderungen mehr in der Landnutzung voraus.

Verlust der Lebensräume

Einerseits seien die Waldflächen gesetzlich geschützt, andererseits können viele Wiesen und Weiden aufgrund der gebirgigen Lage nicht mehr intensiver genutzt werden. Die Folge: Landwirte haben nur mehr einen kleinen Handlungsspielraum.

Das Gegenteil zeigt sich jedoch beim Klimawandel: Bei etwa 60 Prozent der Arten führe dieser zum Verlust ihres Lebensraums. Das würde massive Einbußen bei Arten in höheren Berglagen bedeuten.

Diesen Effekt könne man jedoch durch die Landnutzung beeinflussen. Eine biodiversitätsfreundliche Landwirtschaft könnte wieder neue Lebensräume schaffen.

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