Anton Mattle bleibt bei seinem Nein zu Schwarz-Blau
Im Tiroler Landhaus war am Sonntagabend kurz nach den ersten Hochrechnung ein durchaus erleichterter VP-Spitzenkandidat Anton Mattle anzutreffen. Und das obwohl seine Partei um fast zehn Prozentpunkte auf 34,5 Prozent abgestürzt ist.
Das Ergebnis sei vielmehr eines, bei dem man sagen könne: "Ja, die Aufholjagd hat geklappt". Das trifft freilich nur zu, wenn man kursierende Umfragen als Maßstab nimmt, die die ÖVP unter 30 Prozent sahen.
Führungsanspruch
Mattle stellt den Führungsanspruch für die Tiroler Volkspartei, die auf 14 Mandate kommen dürfte. "Das wäre doppelt so viel wie der Zweite oder der Dritte", so der 59-Jährige in einer ersten Stellungnahme gegenüber Zeitungsjournalisten.
Mattle will in den nächsten Tagen Sondierungsgespräche führen und erneuert seine Absage an eine Zusammenarbeit mit der FPÖ: "Ich werde mit allen Parteien sprechen betreffend einer Regierungskoalition, nur nicht mit den Freiheitlichen."
Schwarz-Rot oder ein Dreier
Eine schwarz-rote Regierung erscheint derzeit am wahrscheinlichsten, sie käme laut derzeitigem Stand auf eine Mandatsmehrheit von 21 der 36 Sitze im Tiroler Landtag.
Mattle hält sich aber auch andere Optionen offen: "Ich würde mir durchaus zutrauen, eine Dreier-Koalition zu gründen."
Kein Gedanke an Rücktritt
Innerparteilich sieht er dafür durchaus den notwendigen Rückhalt: "Ich glaube, ich habe auch die notwendige Stärke und die Kraft innerhalb der Partei, diese Koalitionsverhandlungen zu führen."
Ein Rücktritt kommt für den VP-Chef trotz des historisch schlechtesten Wahlergebnisses nicht infrage: "Stärke zeigt man dann, wenn man auch in schwierigen Situationen bleibt."
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