Bruch mit Tradition
Gerade Allerheiligen und Allerseelen sind jedoch jene Tage, an denen auch nicht so häufige Friedhofsgänger die Gräber von Verwandten oder Freunden besuchen. In ländlichen Regionen sind aus diesem Anlass vielfach ganze Prozessionen aus dem erweiterten Familienbereich unterwegs, um an Gräber zu pilgern, oftmals auch auf mehreren Friedhöfen in unterschiedlichen Gemeinden.
Hoher Festtag
Viele Pfarren verlegen auch gerne Gottesdienste auf die Friedhöfe, speziell zu Allerheiligen, einem hohen, katholischen Festtag. „Für uns als Christinnen und Christen ist das gemeinsame Gebet für die Toten überaus wichtig“, betont der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Bischofskonferenz. „Wir bedauern sehr, dass sich die Situation in den vergangenen Wochen derart zugespitzt hat und wir nun hinsichtlich der gemeinsamen Friedhofsfeiern Regelungen treffen müssen.“
Denn die jüngst modifizierten Corona-Regeln, die für alle Diözesen in ganz Österreich gelten, sind eindeutig - ein Überblick:
Keine Messen auf dem Friedhof: Veranstaltungen im Freien ohne zugewiesene Sitzplätze sind nur bis maximal 12 Besucher zulässig Gottesdienste auf den Friedhöfen sind dadurch heuer nicht möglich. Vor der Novelle wären bis zu 100 Teilnehmer im Freien möglich gewesen.
Hinweis: Die neuen Corona-Verordnung der Bundesregierung, bei der unter anderem eine Ausgangssperre ab 20 Uhr festgelegt wurde, gilt erst ab Dienstag. Für Allerheiligen gelten aktuell noch vergleichsweise lockerere Maßnahmen.
Abstandsgebot: Zudem geht diesmal auch der berüchtigte Babyelefant mit. Es gilt, Abstand beim Grabbesuch zu halten: Sobald eine Gruppe aus mehr als sechs Erwachsenen (plus bis zu sechs Kinder) besteht, ist ein Meter Distanz untereinander vorgeschrieben. Das gilt seit der jüngsten Covid-19-Novelle, die am Sonntag in Kraft trat, wieder verbindlich. Ausgenommen davon sind freilich jene Menschen, mit denen man im selben Haushalt lebt.
Die Kirche rät aber generell davon ab, mit Menschen die Gräber zu besuchen, „die über die zusammenwohnende Familie hinaus gehen“.
Gräbersegnung: Ebenfalls eine Tradition, der alljährlich am 1. oder 2. November nachgekommen wird. Das soll auch in diesem Jahr nicht fehlen allerdings ohne die damit verbundenen Feiern, sondern in schlichter Weise ohne Rummel. Die Gräbersegnung kann von Priestern, Diakonen, Leitern von Wortgottesdiensten sowie Begräbnisleitern, aber auch Besuchern selbst begangen werden, hieß es aus der Diözese Graz-Seckau: „Weihwasserfläschen mit Gebetsblatt stehen bei vielen Pfarren vor Allerheiligen gut sichtbar zur freien Entnahme auf.“
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