700 Grillmeister werden jährlich ins Krankenhaus gebracht

700 Grillmeister werden jährlich ins Krankenhaus gebracht
Bei der Hälfte aller Grillunfälle handelt es sich um Verbrennungen. Ein Leitfaden, wie man im Ernstfall hilft.

Sobald es wärmer wird, steigt einem der Duft immer öfter in die Nase: Ob Käsekrainer, Kotelett, Grillkäse oder Gemüse – fast alles lässt sich auf dem Griller in eine köstliche Mahlzeit verwandeln. Soßen, Salate und Brot – und fertig ist das Mittagessen. Für die Grillmeister gilt es jedoch einiges zu beachten, denn es lauern einige Gefahren.

Rund 700 Personen landen pro Jahr nach dem Grillen nicht am Esstisch, sondern im Krankenhaus, warnt das Kuratorium für Verkehrssicherheit. Die häufigsten Verletzungen? Verbrennungen vom Griller und Schnittwunden vom Zusammenschneiden der Zutaten.

700 Grillmeister werden jährlich ins Krankenhaus gebracht

Bis das Essen fertig auf den Teller kommt, kann einiges schief gehen.

Wasser marsch

Um dem vorzubeugen, gilt: Neben den Grillutensilien sollte man auch immer einen Feuerlöscher und einen Kübel Wasser bereitstellen sowie eine Löschdecke griffbereit haben.

Kommt es zu einem Feuer, heißt es laut Rot-Kreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber: „Wasser marsch“ – und zwar nicht nur auf den Griller, sondern auch auf leichte Brandverletzungen, wenn vorhanden. „Kühlen Sie die betroffene Stelle für zehn Minuten mit Wasser, das lindert die Schmerzen.“ Das Wasser sollte aber nicht zu kalt sein, sondern am besten handwarm.

Kreislaufprobleme

Empfindet der Verletzte ein Kältegefühl, muss das Prozedere gestoppt werden, erklärt der Arzt. „Wenn vorhanden, decken Sie die Verbrennung mit einer sterilen Wundauflage ab.“ Sind die Verbrennungen schwer oder großflächig, gelte es sofort den Notruf 144 zu wählen. Sobald die Wunde erstversorgt ist, sollte man die Beine des Betroffenen hochlagern, denn es komme bei Verbrennungen immer wieder zu Kreislaufbeschwerden.

Bei leichten Verbrennungen hilft handwarmes Wasser. Die Stelle damit zehn Minuten lang kühlen. Bei gröberen Verbrennungen den Notruf wählen. Bis dahin die Füße des Betroffenen hochlagern.

Bei tiefen Schnittwunden hilft kein Pflaster. Ebenfalls den Notruf wählen und per Verband oder mit manuellem Druck die Blutung stoppen. Betreffende Körperteile hochlagern.

Ist eine Auffrischung der Erste-Hilfe-Maßnahmen nötig, bietet das Rote Kreuz Erste-Hilfe-Kurse an. Infos unter www.erstehilfe.at

Vorsicht ist auch bei gröberen Schnittverletzungen geboten. Meist sei die Wunde durch die scharfen Messer so tief, dass ein Pflaster nicht reiche, erklärt Schreiber. Starke Blutungen müssen gestoppt werden. „Pressen Sie Finger, den Handballen oder die Faust fest auf die Schnittwunde“, erklärt der Arzt. Auch ein Druckverband ist möglich. Wie auch bei den Brandverletzungen gilt es, den Notruf zu wählen. Ebenfalls empfohlen wird, den verletzten Körperteil bis zum Eintreffen der Rettungskräfte hochzulagern.

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