7-Tages-Inzidenz im Vergleich: Welche Bezirke über der 400er-Marke liegen

In den vergangenen Wochen sind wieder vermehrt strenge regionale Maßnahmen in den Fokus gerückt.

Zwei Wochen erst ist er her, der letzte "Öffnungsgipfel" der Bundesregierung.

Ob die damals in Aussicht gestellten Schanigarten-Öffnungen tatsächlich halten, wird sich nun kommenden Montag weisen. Dann wollen sich Bundesregierung und Landeshauptleute abermals treffen, um weitere Schritte zu diskutieren. Dass es zu weiteren Öffnungsschritten kommt, gilt angesichts einer 7-Tages-Inzidenz von 225 als unwahrscheinlich. "Wir haben derzeit sicher keine Phase, wo es (...) um eine Phase der großen Lockerungen geht", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober schon am Samstag - mehr dazu hier. 

In den vergangenen Wochen sind dafür wieder vermehrt strenge regionale Maßnahmen in den Fokus gerückt. In Tirol und oder wie aktuell mit Wiener Neustadt in Niederösterreich wurden mehrere Gemeinden abgeriegelt. Wer das Gemeindegebiet verlassen wollte, musste einen negativen Antigen-Test vorweisen. 

Als Grenze hat gilt hier der 7-Tages-Inzident von 400. Und diesen Wert überspringen aktuell eine ganze Reihe von Gemeinden - siehe Grafik: 

Gemäß einem Erlass von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gilt ein Bezirk dann als Hochinzidenzgebiet, wenn die Sieben-Tages-Inzidenz über eine Woche lang mehr als 400 beträgt. In so einem Fall ist auf Landesebene eine Ausreisekontrollen umfassende Verordnung zu erlassen.

Die Sieben-Tages-Inzidenz von Wiener Neustadt betrug am Samstagnachmittag laut dem Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) 473,8. Dahinter lagen mit Neunkirchen (447,1) und Wiener Neustadt-Land (411,2) zwei angrenzende Bezirke ebenfalls über der 400er-Marke. Werte von mehr als 300 wiesen die Bezirke Scheibbs (374,3) und Baden (329,8) auf, Waidhofen a.d. Thaya lag mit 299,8 knapp darunter.

Auch Sankt Johann im Salzburger Pongau ist aktuell mit einem Wert von 425 besonders betroffen. 

Der hohe Wert in Eisenstadt (siehe Grafik oben) ist noch immer einer Reihe von Nachmeldungen geschuldet.
 

Auf Bundesländerebene liegt Salzburg mit einer 7-Tages-Inzidenz von 302 aktuell vor Wien (295), Niederösterreich (257) und dem Burgenland (271). Die wenigsten Fallzahlen gibt es aktuell in Vorarlberg (61) und Kärnten (184). 

Positivrate steigt wieder

Dass in den vergangenen Wochen mehr Fälle registriert wurden, liegt zwar auch an der erhöhten Testaktivität in Österreich - seit Mitte Februar sind negative Antigen-Tests beim Besuch eines Friseurs verpflichtend vorzuweisen, in Schulen wurden flächendeckend "Nasenbohr-Tests" durchgeführt. Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober sind damit aber nur 20 Prozent der zusätzlichen Neuinfektionen zu klären. 

Auch die Positiv-Rate steigt wieder. Sie liegt aktuell bei rund 6 Prozent - Mitte Februar lag der Wert im 7-Tages-Schnitt noch bei 3,6 Prozent. 

Hospitalisierungen in Österreich

Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen sind vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage. 

    Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.

    In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt. 

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