400 SPÖ-Zwerge verschwunden: 1000 Euro für Hinweise

SPÖ-Spitzenkandidat Michael Ritsch mit den "Coolmen'".
Die SPÖ Vorarlberg sieht sich ihrer Botschafter beraubt. Und freut sich über die Aufmerksamkeit.

Bislang gibt es weder ein Bekennerschreiben, noch eine Lösegeldforderung. Und, auch wenn es nur um gestohlene Gartenzwerge geht, Vorarlbergs Polizeisprecherin Susanne Dilp versichert: „Das läuft unter Diebstahl. Das ist für uns ein Fall wie jeder andere. Egal, ob es um gestohlene Fahrräder geht oder eben um Gartenzwerge.“

400 SPÖ-Zwerge verschwunden: 1000 Euro für Hinweise
Der Vorarlberger SPÖ sind rund 400 Coolmen abhanden gekommen. Die Roten setzen die Gartenzwerge im Landtagswahlkampf ein.

400 dieser kleinen Figuren sind in der Nacht auf Sonntag verschwunden: „Sechs Studenten haben sie am Samstag mit Kabelbindern auf Laternenmasten zwischen Rankweil und Bregenz in drei Metern Höhe montiert. Am nächsten Tag waren sie weg. Und an vielen Masten hingen stattdessen Plakate mit Landeshauptmann Markus Wallner in der selben Höhe“, vermutet SPÖ-Chef Michael Ritsch auch am Montag die ÖVP hinter dem Verschwinden der Gartenzwerge. Die weist das strikt zurück.

Die SPÖ wollte mit den „Coolmen“ getauften Zwergen Aufmerksamkeit im Landtagswahlkampf erregen. Und das haben sie jetzt auch weit über die Grenzen Vorarlbergs geschafft. Am Montag berichteten sogar die britischen BBC News Europe über den kuriosen Fall.

Die SPÖ muss am 21. September fürchten, unter zehn Prozent abzurutschen. Und kann sich letztlich bei demjenigen bedanken, der die kleinen Kerle verschwinden ließ. „Medial hat sich das für uns gelohnt. So offen bin ich“, sagt Ritsch. Trotzdem hat er eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise zu dem Dieb ausgelobt. „Wenn das wirklich die ÖVP war, dann hätte das eine politische Reichweite. Sie hätte uns damit einen Riesengefallen getan“, glaubt der SPÖ-Chef, der mit der kreativen Kampagne „wieder ein bisschen Spaß in die Politik“ bringen wollte.

Aufwendiger Coup

20.000 Zwerge haben die Roten für den Landtagswahlkampf produzieren lassen. 1000 davon sollen (wie die verschwundenen „Coolmen“) an fixen Standorten im „Ländle“ angebracht werden. Der Rest wird in ganz Vorarlberg verteilt. „Sie sind auch dazu gedacht, dass man sie mitnimmt“, erklärt Ritsch. „Aber nicht 400 auf einmal.“ Der Zwergen-Coup war gar nicht so leicht zu bewerkstelligen. „400 Coolmen, das sind 40 Kartons bzw. zwei Paletten voll. Die kann man nicht so einfach in den Kofferraum geben“, grübelt der SPÖ-Spitzenkandidat.

Inzwischen ist auch die internationale Presse auf den Zwergenmissstand hinter dem Arlberg aufmerksam geworden. "Austrian party rues disappearance of 400 garden gnomes" schreibt die BBC. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Kommentare