"30 Prozent mehr für Beamte ist utopisch"
Salzburgs Finanzlandesrat Christian Stöckl (ÖVP) platzt am Mittwoch fast der Kragen: Erst im Jänner ist er mit den Spitalsärzten nach langen Verhandlungen zu der Einigung gelangt, dass die Grundgehälter um bis zu 37 Prozent erhöht werden. Als nächstes wollen die Pflegekräfte und die medizinisch-technischen Mitarbeiter der Landeskliniken (SALK) mehr Geld, und jetzt zeigen auch noch die Beamten auf: Sie fordern ebenfalls um 30 Prozent mehr Gehalt. "Das ist utopisch", sagt er empört.
Der Vergleich mit den Spitalsärzten sei unzulässig. Mit der Erhöhung der Ärzte-Gehälter sollen die Einbußen durch das neue Arbeitszeitverkürzungsgesetz abgefedert werden. Ein Umstand, der nur auf einen Teil der Pflegekräfte zutrifft und auf die Beamtenschaft gar nicht, argumentiert Stöckl.
"Darum geht es nicht", kontert Personalvertreter Helmut Priller (FSG), der für 2700 Bedienstete beim Amt der Landesregierung, den Bezirkshauptmannschaften und der Straßenmeistereien spricht. "Wir arbeiten für die selbe ,Firma’, das Land. Man kann nicht den einen mehr Geld versprechen und die anderen vergessen", sagt Priller. In der Verwaltung würden kontinuierlich Posten eingespart, die Arbeit werde aber nicht weniger. "Wir sind an den Grenzen unserer Belastbarkeit. Unter diesen Voraussetzungen ist es schwierig, gute Leute aus der Privatwirtschaft in den öffentlichen Dienst zu locken."
Personallandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) zeigt sich gesprächsbereit – "aber nur, so lange die Forderungen realistisch bleiben", betont er. 30 Prozent mehr sei ihm definitiv zu viel. Er verweist darauf, dass ohnehin gerade über ein neues Gehaltsschema verhandelt wird.
Für die Pflege- und Technikmitarbeiter der SALK gehen voraussichtlich nächste Woche die Verhandlungen weiter. Auch hier bleibt Stöckl hart: "Wenn sie an ihren überzogenen Forderungen festhalten, werden wir uns nicht einig werden."
Zwei Dienstpläne
Im Schnitt tausend Euro brutto pro Monat würden Tirols Landesärzte 2015 bekommen, wenn sie dem Paket des Landes zustimmen. An den Kliniken rüstet man sich auch für den Fall, dass es abgelehnt wird. So hat man etwa an der Innsbrucker Unfallchirurgie zwei Dienstpläne erarbeitet. Einer davon sieht Leistungskürzungen vor.
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