2025 kommt erste Matura mit neuer "Abschließender Arbeit"

Schüler bei der Matura
Nur 400 der 20.000 AHS-Maturanten entschieden sich im ersten Jahr dafür. Ab Herbst gibt es neue Lehrpläne auch an den Sonderschulen.

Wer 2025 an einer AHS maturiert, kann erstmals statt einer Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) auch das Ergebnis eines forschenden, gestalterischen oder künstlerischen Prozesses als "Abschließende Arbeit" abgeben. Weil das neue Modell so kurzfristig kam, haben sich im ersten Jahr gerade einmal 400 Jugendliche dafür entschieden. Ab Herbst sollen außerdem neue Schutzmaßnahmen Junglehrer vor dem Ausbrennen schützen.

Begründet wurde die VWA-Reform damit, dass die Verpflichtung zu einer reinen Textarbeit "nicht mehr zeitgemäß" sei, gerade in Zeiten von KI-Sprachmodellen wie Chat GPT. Stattdessen können die jährlich knapp 20.000 AHS-Maturantinnen und -Maturanten als "Abschließende Arbeit" nun auch etwa ein Multimediaprodukt, eine Videoreportage, einen Podcast oder eine empirische Erhebung und deren Interpretation vorlegen. Bis inklusive 2028/29 kann alternativ auch eine zusätzliche mündliche oder schriftliche Maturaprüfung gewählt werden.

Neue Sonderschullehrpläne

Änderungen gibt es auch in anderen Schularten: An den Berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) werden die bisherigen Abschlussarbeiten für jährlich 10.000 bis 15.000 Jugendliche komplett abgeschafft, stattdessen soll es neue Reflexionsinstrumente im Fachunterricht geben.

An den Sonderschulen soll es ab Herbst modernere Lehrpläne geben, die aktuell gültigen stammen in ihren Grundlagen noch aus den 1960ern. Konkret sollen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung dieselben Stundentafeln gelten wie an Volks- und Mittelschule, wobei Schwierigkeitsniveau und didaktische Grundsätze an ihren jeweiligen Bedarf angepasst werden können. 

Die bisher unterschiedlichen Stundentafeln für die zuletzt knapp 30.000 Kinder mit Sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) waren für die Schulen eine pädagogische und organisatorische Herausforderung.

15- und 16-Jährige werden für PISA getestet

Resultate internationaler Bildungsvergleichsstudien sind im kommenden Jahr nicht zu erwarten, allerdings wird ein Teil der 15- bis 16-Jährigen für die PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) der OECD getestet.

Inhaltlicher Schwerpunkt von PISA 2025 (dessen Ergebnisse Ende 2026 vorliegen werden, Anm.) sind die Naturwissenschaften, dazu kommen die Nebendomänen Lesen und Mathematik und der Bereich "Lernen in einer digitalen Welt", wo die Jugendlichen Problemstellungen mithilfe computergestützter Technologien lösen sollen.

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