2022 war an jedem sechsten tödlichen Unfall ein Lkw beteiligt

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64 Menschen starben im Vorjahr.

Der Anteil der tödlichen Lkw-Unfälle ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Im Vorjahr nahm die Zahl der bei Verkehrsunfällen mit Lkw-Beteiligung Getöteten gegenüber dem Jahr 2021 um 23 Prozent auf 64 Tote zu. Lkw waren im Vorjahr an jedem sechsten tödlichen Verkehrsunfall beteiligt, ebenso heuer im 1. Quartal, berichtete der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) unter Berufung auf Daten der Statistik Austria.

Der VCÖ fordert umfassende Maßnahmen, um die Zahl der tödlichen Lkw-Unfälle deutlich zu reduzieren. Neben verstärkten Lkw-Kontrollen ist auch eine Reduktion des Lkw-Verkehrs insgesamt nötig.

Lkw sind oftmals ein tödlicher Unfallgegner. Im Vorjahr waren Lkw zwar nur an 3,5 Prozent der Verkehrsunfälle beteiligt, der Anteil an den tödlichen Unfällen war mit 17,3 Prozent aber fünfmal so hoch, so die Analyse des VCÖ. Ähnlich die Zahlen heuer im 1. Quartal: Obwohl nur an 4,9 Prozent der Unfälle beteiligt, betrug der Lkw-Anteil an den tödlichen Unfällen 17 Prozent.

64 Menschen kamen im Vorjahr bei Verkehrsunfällen mit Lkw-Beteiligung ums Leben, um zwölf mehr als im Jahr 2021 und um jeweils 13 mehr als in den Jahr 2020 und 2019. Die meisten Todesopfer gab es im Vorjahr in Niederösterreich, wo 23 Menschen bei Verkehrsunfällen mit Lkw-Beteiligung ums Leben kamen.

Die größte Opfergruppe bei tödlichen Lkw-Unfällen sind Pkw-Insassen: Im Vorjahr starben 31 Pkw-Insassen bei Unfällen mit Lkw, im Jahr 2021 waren es 23. Die zweitgrößte Opfergruppe sind Fußgängerinnen und Fußgänger. Im Vorjahr wurden elf Fußgängerinnen und Fußgänger von Lkw niedergefahren und tödlich verletzt, im Jahr 2021 sechs. Zudem verloren im Vorjahr bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung acht Insassen von Klein-Lkw, sieben Radfahrerinnen und Radfahrer, vier Moped- und Motorradfahrer sowie drei Lkw-Insassen ihr Leben.

"Lkw-Fahrer sind Profis und machen damit weniger Fahrfehler. Auch gelten für Lkw-Fahrer strengere Regeln, wie etwa eine 0,1-Promille-Grenze. Aber aufgrund ihrer Masse sind Lkw oftmals ein tödlicher Unfallgegner. Und durch die massive Zunahme des Lkw-Verkehrs in Österreich steigt das Risiko einer Kollision mit Lkw", warnte VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Der VCÖ fordert deshalb mehr Maßnahmen, um Lkw-Verkehr zu reduzieren. Die Einhaltung der bestehenden Gesetze und Regelungen müsse stärker kontrolliert werden. So gilt für Lkw auf Autobahnen Tempolimit 80. Die hohe Toleranzgrenze in Österreich führt jedoch dazu, dass die meisten Lkw deutlich schneller fahren. Der VCÖ fordert eine deutliche Reduktion der Toleranzgrenze und verstärkte Geschwindigkeitskontrollen. Da bei Lkw-Kontrollen immer wieder gravierende Mängel bei den Fahrzeugen sowie häufig auch Überladung festgestellt werden, sind auch die technischen Kontrollen zu erhöhen, so die Forderung.

In den Städten kann durch verstärkte Logistik-Maßnahmen der Lkw-Verkehr reduziert werden. International setzen immer mehr Städte auf so genannte Micro-Hubs. Diese werden mit Lkw beliefert und von dort erfolgt die Feinverteilung mit Transport-Fahrrädern. "Ein Konzept, das auch für Österreichs Städte sinnvoll und wichtig wäre. In Graz gibt es dieses bereits", erklärte Schwendinger.

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