15.000 bei Corona-Demos mit Düringer, Proll und Petzl
Faschingssonntag. Tag der Faschingsaufmärsche. In Wien waren Demos gegen die Corona-Maßnahmen angesagt. Aus den Bundesländern strömten Impf-, Impfpflicht-, Masken- und anderen Gegner von Corona-Maßnahmen in die Hauptstadt. Teils verkleidet – etwa als Bananenrepublik. Zwischen Wiener Neustadt und Wien war der Schaffner schon am Vormittag genervt – nach aussichtsloser Debatte über die Maskenpflicht im Zug, versucht er es per Durchsage, erntet Lachen.
Vor dem Goethe-Denkmal beim Wiener Burggarten versuchte sich ein Sänger in der Sonne als Dichter. „I bin zwoa ka Genie, oba des is ka Epidemie, dafür san zu wenig hi.“ Mit dem Einstieg hat er wohl recht, inhaltlich stand er im Schatten des Dichters.
Friedliche Stimmung
Der Heldenplatz war am Sonntag in Sonne und ab Mittag in strahlendes weiß getaucht. Tausende mit Gas gefüllte Luftballons von einem Partner der Corona-Demo-Organisatoren sorgten vor den Fahnen der OSZE und der Hofburg für ein sehr friedvolles Bild. „Europa for freedom“. Unter diesem Motto stand die Corona-Demo am Sonntag. Nur die Ukraine war kein Thema. Aber auch die befürchteten Russland-Fahnen blieben eingepackt. Beim Demozug über den Ring war im ersten Teil eine zu sehen – und überragte alle anderen um Längen.
Kernthema war die Impfpflicht. „Das Covid-Impfpflichtgesetz muss aufgehoben werden“, dieser Satz war am häufigsten zu hören. Aber Corona wird nicht geleugnet. Zumindest von einem Redner aus Deutschland: „Am Anfang war Corona, am Ende ist Diktatur.“
Sabine Petzl rezitierte ein Gedicht, wollte „denen applaudieren, die ihr Leben riskieren und für die Freiheit demonstrieren“. Hätte vermutlich besser zur einer Demo gegen den Krieg Russlands in der Ukraine gepasst. Roland Düringer erhielt für seinen Auftritt Applaus, ließ aber auch mit Benzinbrüder- und anderen Witzen ratlos zurück. Und Nina Proll? War zwar am Heldenplatz, ging aber nicht auf die Bühne. Coronaleugner-Ikone Sucharit Bhakdi war nur zugeschaltet und kaum zu verstehen.
Der Demonstrationszug setzte sich in Fahrtrichtung am Ring in Bewegung. Sirenengeheul aus den Reihen der Demonstranten wirkte noch unpassender als sonst.
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