13 Betriebe schenken Kaffee im „BackCup“ aus

Stadträtin Tina Wirnsberger mit einem "BackCup"
Graz startet ab Dezember mit Pfandsystem für „Coffee to go“-Becher. Das soll Plastikflut eindämmen.

„Coffee to go again“ nennen die steirischen Grünen jenes System, das sie in zumindest drei steirischen Regionen umgesetzt sehen wollen: Becher, die nach dem Austrinken des Kaffees oder Tees nicht im Müll landen, sondern wiederverwendet werden. „Jeder Kaffee, der im Mehrwegbecher statt im Einwegbecher genossen wird, ist ein Gewinn für die Umwelt“, begründet Landtagsabgeordnete Sandra Krautwaschl.

In Graz startet das Pfandsystem am 1. Dezember (der KURIER berichtete). Initiiert von Umweltstadträtin Tina Wirnsberger wurden vorerst 3000 „ BackCups“ angeschafft: Behälter, die an die teilnehmenden Betriebe ausgegeben werden und wiederverwendbar sind. 13 Unternehmen haben ihre Teilnahme schon zugesagt: Beanery, Buna, Café Central, die Fahrbar, Ducks, Ginko, gramm/dekgramm, Kunsthauscafé, Omas Teekanne, Mangolds, Parks, Tribeka und Sorger.

Einsatz

Funktionieren soll das ähnlich jenem Pfandsystem, das Grazer auch schon von Adventständen oder großen Festen mit Getränkeständen kennen: Beim Kauf eines „Coffee to go“ ist ein Euro Einsatz fällig, der „Backcup“ kann in jedem teilnehmendem Unternehmen retourniert werden. Mehraufwand für die Firmen entsteht keiner, ein eigenes Unternehmen holt die gebrauchten Becher ab, reinigt sie und bringt sie sauber zurück.

Dieses System wollen die Grünen auch in anderen steirischen Städten und Gemeinden umgesetzt sehen. Sie fordern aus dem Grund von der Landesregierung, zumindest drei Pilotprojekte finanziell zu unterstützen. Ein entsprechender Antrag wurde vorerst aber vom Umweltausschuss an Umweltlandesrat Hans Seitinger, ÖVP, verwiesen. Er muss dazu nun eine Stellungnahme abgeben.

Krautwaschl will die Steiermark zum „Mehrweg-Vorzeigebundesland“ machen, wie sie betont, und damit einen Teil der Plastikflut reduzieren. Die Zeit sei reif dafür: „Die anhaltende öffentliche Diskussion über Wegwerfverpackungen muss dazu führen, dass auch die Politik diesen erfreulichen Trend unterstützt“, fordert Krautwaschl. Sie selbst darf sich als Pionierin auf dem Gebiet bezeichnen: Ihre Familie lebt seit neun Jahren so weit wie möglich plastikfrei. Laut Umweltamt der Stadt Graz werden übrigens täglich 1000 „Coffee to go“-Becher in den Müll geworfen -   und das nur in der Grazer Innenstadt.

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