Zum Abschied ein lautes Servus

Fizl, Mölgie und Sonti (v.l.)  haben als „Krautschädl“ mehr als 1000 Konzerte gespielt
Die „Mundart-Rockband“ Krautschädl steuert den nächsten „Amadeus“-Award an und bringt noch ein „Best of Album“ heraus

Bis 19. März um 11 Uhr läuft das Online-Voting für die „Amadeus Austrian Music Awards“ 2019. Die Welser Band „Krautschädl“ ist erneut in der Kategorie „Hard & Heavy“ nominiert.

„Dass wir die Musikszene geprägt haben, wäre zu hoch gegriffen“, sagt Christoph „Fizl“ Stadler (34) über seine „Mundart-Rockband mit Pop-Appeal“. Sänger und Gitarrist Philipp „Mölgie“ Sikora (34) ergänzt: „Aber in den 2000er-Jahren gab es hier neben Texta und Attwenger nicht viele erfolgreiche Gruppen.“ Der Welser sieht seine Band für Musik mit Mundart-Texten „als Wegbereiter für die Öffnung zum Mainstream“.

Chartstürmer

Die Single „Khoids Wossa“ habe 2011 dazu beigetragen. „Feiah fonga“ (veröffentlicht 2015) erreichte 2016 sogar Platz eins der Ö3 Austro-Charts. Ihr Youtube-Kanal verzeichnet heute mehr als 3,1 Millionen Aufrufe.

Nun blicken die Rocker auf 15 Jahre „Krautschädl“ zurück, bevor sie mit ihrem fünften Album, dem Best of Album „This is Kraut“, ihre Abschiedstour bestreiten. Ab September gehen die Musiker getrennte Wege. Der Gruppe ist laut Sikora die „kreative Energie“ abhanden gekommen. 15 Jahre seien genug. Fans dürfen sich über drei neue Songs und unveröffentlichte Live- und Demo-Versionen samt Vinyl und limited Editionbox freuen. Die letzte Single „Mocht jo nix“ ist veröffentlicht, das Album folgt am 8. März.

2003 gründeten Sikora und Bassist Stefan „Sonti“ Sonntagbauer (31) aus Wels mit Schlagzeuger Lukas Plescher die Band. Der Schlagzeuger wechselte Anfang 2014, Stadler kam hinzu. Musikalisch prägte sie Opus, Iron Maiden, Bon Jovi, Aerosmith, Blümchen und Scooter. Sikora erzählt, eine geschenkte „Bravo Hits“-CD habe ihm damals die Lust am Gitarre spielen verdorben und eine fast drei-jährige Pause beschert. „Dann kam ein Mädchen und ich habe wieder angefangen.“

Mehr als 1000 Konzerte hat das Trio gespielt. Die Band war 2012 Teil der Show „Österreich rockt den Song Contest“. Drei Mal für einen „Amadeus“ nominiert, gelang 2012 die Auszeichnung in der Kategorie „Hard & Heavy“.

Zum Abschied ein lautes Servus

Krautschädl

Krautschädl live: Philipp "Mölgie" Sikora (Gesang, Gitarre), Stefan "Sonti" Sonntagbauer (Bass), Christoph "Fizl" Stadler (Schlagzeug)

Zum Abschied ein lautes Servus

Krautschädl

V. l. n. r.: Christoph "Fizl" Stadler (Schlagzeug), Philipp "Mölgie" Sikora (Gesang, Gitarre), Stefan "Sonti" Sonntagbauer (Bass)

Zum Abschied ein lautes Servus

Krautschädl

Krautschädl live: Philipp "Mölgie" Sikora (Gesang, Gitarre), Stefan "Sonti" Sonntagbauer (Bass), Christoph "Fizl" Stadler (Schlagzeug)

Fizl, Mölgie und Sonti (v.l.)  haben als „Krautschädl“ mehr als 1000 Konzerte gespielt

Krautschädl

Fizl, Mölgie und Sonti (v.l.) haben als „Krautschädl“ mehr als 1000 Konzerte gespielt

Brotberuf

Erst in den letzten Jahren konnte das Trio von seiner Musik leben. Stadler spielt auch in anderen Bands und ist Tontechniker. Sikora arbeitet als Physiotherapeut und Sonntagbauer ist Doktoratsstudent der Germanistik. Obwohl es viele Fans in Wien, der Steiermark und in Bayern gibt, ist ihnen Oberösterreich sehr wichtig. Anekdoten gibt es viele. „Wir haben unser 10-Jahres-Jubiläum verschwitzt“, sagt Sikora. Gefeiert haben sie das 13-Jährige. „Zwei Stunden vor diesem Auftritt wurde mein Sohn geboren. Ihm und meiner Frau habe ich das Lied ’Donzn am Firn’ gewidmet.“ Stadler ergänzt: „Das war einzigartig.“ Andere Highlights waren Konzerte vor mehreren tausend Fans.

Heuer ist die Band ist noch im Linzer Posthof zu hören (30. 3.), beim „Woodstock der Blasmusik“ (28. 6.), auf der Burg Clam (30. 6.) und beim „MusikfestiWels“ (12. 7.). Im Welser Schlachthof, wo die „Krautgeschichte“ begann, steigt das letzte Konzert als Open Air (31. 8.).
www.facebook.com/krautschaedlcom

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