Zimtsterne als Heilmittel

Zimtsterne als Heilmittel
Kekse zu backen, steigert traditionell die Vorfreude auf die Weihnachtszeit. Von Silke Kranz.

Von jeher freue ich mich das ganze Jahr auf die Weihnachtszeit, aber heuer ist die Freude besonders groß. Bereits vor einer Woche habe ich zu Hause alles dekoriert, anscheinend ist in Zeiten wie diesen mein Bedürfnis nach Geborgenheit und Harmonie verstärkt. Meine Familie hat meinen frühzeitig aufgehängten Weihnachtskitsch milde lächelnd akzeptiert. Beim gemeinsamen Keksebacken waren alle mit großem Einsatz dabei. Es gibt immer ein paar „Fixsorten“ wie Lebkuchen und welche, die nach Lust und Laune dazukommen. Heuer war mir wieder einmal nach Zimtsternen. Allein der Gedanke an den Geruch von Zimt hat mich besonnen und weihnachtlich gestimmt. Da bin ich wohl nicht die Einzige, denn bereits die Ägypter haben Zimt ihrem berühmtem Räucherwerk Kyphi hinzugefügt. Das ätherische Öl des Zimt besteht vor allem aus Zimtaldehyd, welches antimikrobiell, also gegen Keime, wirkt, somit kann man das Gewürz durchaus auch als Heilmittel betrachten. Das war im Übrigen auch die erste Verwendung von Zimt, bereits 2000 v. Chr. wurde er in China, Indien und Griechenland als Medizin verwendet, und von den Ägyptern zum Einbalsamieren.

Zimtsterne als Heilmittel

Silke Kranz

Zimt kann gegen Husten und Schnupfen, aber auch bei Magenschmerzen und als Entwässerungsmittel eingesetzt werden. Neuere Studien untersuchen die blutzucker- und cholesterinsenkende Wirkung von Zimt, es gibt bereits entsprechende Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt. Wenn Sie nun denken, bei all den erwähnten Vorteilen werden Sie ab sofort Zimt in hohen Dosen konsumieren, um sämtlichen Krankheiten vorzubeugen, muss ich Sie leider warnen: Zimt enthält Cumarin. Und dieses kann hoch dosiert Kopfschmerzen verursachen, im schlimmsten Fall sogar zu Leberschäden führen. Die verschiedenen Zimt-Sorten enthalten unterschiedlich hohe Cumarin-Anteile. So ist im billigeren Kassia-Zimt mehr enthalten als im teureren Ceylon-Zimt. Achten Sie also wie immer auf die Qualität der Produkte, die Sie kaufen. Abgesehen davon, kann ich Sie beruhigen: So viele Zimtsterne, dass Sie Cumarin-bedingte Kopfschmerzen bekommen, können Sie kaum essen. Genießen Sie also in den nächsten Wochen jedes einzelne Keks!

Silke Kranz ist diplomierte Sport- und Ernährungsmedizinerin und Ärztin für Allgemeinmedizin in Bad Zell

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