Wunderbare Schlösser am Sipbach

Wunderbare Schlösser am Sipbach
Das Alpenvorland präsentiert sich in einer Bilderbuch-Landschaft.

Allhaming.

Das Alpenvorland präsentiert sich

in einer

Bilderbuch-

Landschaft. Von Allhaming (Bez.Linz-Land) lässt sich trefflich in die leicht hügelige Voralpenlandschaft eintauchen. Von der Kirche aus geht es sanft ansteigend bis zu einer von Feldern umgebenen Anhöhe. Die gelbe Markierung ist auf dem zweistündigen Rundweg „Sipbach“ ein verlässlicher Begleiter.

Allein auf weiter Flur erinnert die Kasberger Kapelle an den gewaltsamen Tod eines Mannes aus dieser Gegend. Ein lohnender Platz für eine kurze Pause: Das weißglänzende Alpenpanorama mit dem markanten Traunstein in der Mitte winkt am Horizont. Weiter geht es hinunter ins Tal des Sipbachs. Ein erfrischendes Gewässer, das nicht nur namensgebend für den weiter westlich gelegenen Ort Sipbachzell war, sondern bis in die 1960er Jahre auch mehrere Mühlen angetrieben hat, wie die ehemalige Volksschullehrerin Gertrude Eichmair erzählt. Von diesen ist heute nichts mehr zu sehen. Wohl aber sind prächtige Wasserschlösser an seinem Ufer zu bewundern. So verlassen wir bei Eggendorf die gelbe Markierung und treffen im Ortszentrum auf das gleichlautende Wasserschloss. Der Eigentümer, ein Industrieller, lässt es aufwendig renovieren. Die Freitreppe, die zur gotischen Schlosskapelle führt, erhält gerade ein neues Dach.

Wenige hundert Meter zurück in Richtung Allhaming befindet sich das Schloss Hueb. Ein Renaissanceschloss wie im Märchen lässt das Herz von Wanderern und Kunstfreunden höher schlagen. Fast ganz umschlossen von einem Wassergraben bieten sich bei der Umrundung des Gebäudes alle paar Meter andere Einblicke. Über einem von Säulen umrahmten idyllischen Innenhof führt ein Arkadenhochgang. Ein Ensemble wie in einem toskanischen Landschloss. Fast glaubt man, eine verwunschene Prinzessin blickt im nächsten Moment aus dem Turmfenster. Die wechselvolle Geschichte führt bis ins vierzehnte Jahrhundert zurück. Der Bewohner des Nachbarhauses erzählt: „In meiner Jugend haben wir im damals untergebrachten Gasthof unvergessliche, feuchtfröhliche Feste gefeiert.“

Für ihn war es ein Paradies. Für den wandernden Besucher ist es das allerdings immer noch. So verabschieden wir uns und wenden uns in nördlicher Richtung wieder zum Rundweg. Die nicht sichtbare Westautobahn schickt ihren Geräuschpegel durch den Wald. Hier wird einem Naturfreund bewusst, wie weit die Autos ihre Lärmemissionen verteilen. Weiter geht’s in Richtung Allhaming. Immer wieder blickt ihr Kirchturm aus der Landschaft. So wird rasch wieder der Ausgangspunkt erreicht.

Josef Leitner ist Universitätslektor und bescuht mit seinem Reisemobil interessante Plätze der Natur und Kultur

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