Wolfgang Eder hat einen guten Job gemacht

Josef Ertl
Kommentar: Aus dem Stahlkonzern voestalpine wurde ein Technologieunternehmen, das gut für die Zukunft gerüstet ist.

41 Jahre gehörte er der voestalpine an, nach 15 Jahren an der Spitze geht er am kommenden Mittwoch 67-jährig in den vorläufigen Ruhestand. Wolfgang Eder hinterlässt eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Er hat alle Hochs und Tiefs des Linzer Leitunternehmens mitgemacht. Vom Staatsunternehmen, wo die Vorstandsposten zwischen Rot und Schwarz aufgeteilt wurden und wo die Arbeitsplatzsicherheit absolute Priorität hatte. Um Geld zu verdienen stieg der Stahlkonzern in die Kanonenproduktion ein (Bruno Kreisky: „Macht’s es unter der Tuchent“) und wurde über die Intertrading der viertgrößte Ölhändler weltweit. Trotzdem war der Konzern Ende der 1980er-Jahre Pleite.

52.000 Beschäftigte

1995 der Gang an die Börse, 2005 war es komplett privatisiert. Es war mit das Verdienst Eders, die Parteipolitik aus dem Unternehmen zu drängen. Angesichts der weltweiten Konkurrenz und der Überproduktion am Stahlmarkt hat Eder aus der voestalpine einen erfolgreichen Technologiekonzern geformt, der Stahlbereich macht heute nur noch ein Drittel aus. Das Unternehmen mit 52.000 Beschäftigen und 13,6 Mrd. € Umsatz ist beispielsweise bei den Bahnschienen Weltmarktführer. Alle profitieren: die Mitarbeiter mit gesicherten Arbeitsplätzen und über die 15-prozentige Beteiligung, die Stadt, das Land und die vielen Zulieferbetriebe. Und umwelttechnologisch ist das Leitunternehmen auf dem letzten Stand.

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