Wenn es im Yoga nichts mehr zu tun gibt

Seppy in der Yoga-Haltung der Regeneration (Shavasana)
Ich kenne kaum jemanden, der sich nicht in irgendeiner Weise mit Yoga beschäftigt. Ganz im Gegenteil, ich kenne sehr viele, die davon begeistert sind. Ich gehöre auch dazu. Von Christa Koinig.

Manchmal schwindle ich mich heimlich hinzu, wenn sich meine Menschen wieder einmal auf eine Yogastunde vorbereiten. Ich mache recht gerne mit, denn das tut sogar mir als Puppe gut. Am besten gefällt mir „Katze-Kuh“ oder der „herabschauende Hund“. Am liebsten ist mir aber, wenn es heißt „Shavasana“. Da legt man sich nach einer anstrengenden Yoga-Stunde nämlich ganz gemütlich hin, macht es sich kuschelig und denkt, „es gibt nichts mehr zu tun“.

Sich innerlich fallen lassen

Es ist ein wunderbares Gefühl, du kannst dich innerlich richtig fallen lassen. Weg mit den Gedanken, weg mit kleinen oder größeren Wehwehchen, ob sie nun in der kleinen Zehe oder in der Seele sind. Nur mehr angenehme Leere im Kopf und ein sanftes Kribbeln in meinem kleinen Körper. Es gibt nichts mehr zu tun, es gibt nichts mehr ..., es gibt nichts ......, nichts.

Am Einschlafen

 Als ich fast am Einschlafen war, ist Kasperl hereingestürmt. „Was ist denn mit dir los?“, hat er laut gerufen, und aus war’s mit der inneren Ruhe. Einen Augenblick hab’ ich überlegen müssen, dann bin ich aber urplötzlich aufgesprungen. „Es gibt nichts mehr zu tun“ passt nämlich nicht immer. Und diesmal schon gar nicht. Vor lauter Gedanken leeren habe ich vergessen, im Theater meine Rolle als frecher Seppy zu spielen.

Eine andere Puppe musste für mich einspringen, und jetzt warte ich auf die Watsch’n vom Kasperl. Ich hoffe doch, dass mir mein Yoga jetzt die versprochene innere Ruhe und Gelassenheit bringt.

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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