Warum bekommt Linz keine U-Bahn?

Josef Ertl
Linz kann nur neidisch auf Graz schauen.

Da kann einen Linzer nur der Neid packen. Die Grazer sollen eine U-Bahn bekommen. Eine völlig unterirdisch geführte Metro-Schnellbahn mit zwei Linien. Die eine ist 11,9 km lang, die andere 13,5 km. Vorgesehen sind 27 Haltestellen sowie 11 Umsteigepunkte. Bis zu 200.000 Gäste soll die U-Bahn pro Tag befördern können. 2030 soll sie fertig sein. Kostenpunkt: 3,3 Milliarden Euro.

Überlastete Straßenbahn

Was haben wir in der Landeshauptstadt? Eine völlig überlastete Straßenbahn durch die Landstraße und ein Projekt für die zweite Straßenbahnachse, die seit vielen Jahren diskutiert wird und für deren Realisierung noch immer die Zusage des Bundes aussteht. Das ist eine Niederlage für ein Zentrum, das sich selbst das Schild innovativste Stadt Österreichs umhängt. Die Sprüche halten der Realität nicht stand. Eine U-Bahn in Linz wäre ein Jahrhundertprojekt gewesen und eine echte Alternative zu den Pkw-Strömen. Verantwortung für die nicht unterirdische Führung der zweiten Straßenbahnachse trägt auch das Land, das sich stets an den hohen Kosten gestoßen hat.

Wird Chance der Digital-Uni wirklich erkannt?

Vielleicht lernt die Politik. Zum Beispiel bei der neuen Digitaluniversität. Dass die Ankündigung eines internationalen Leuchtturmprojekts nicht nur Gerede ist und sie ein Anhängsel der Kepleruniversität wird, sondern tatsächlich Spitzenforscher anzieht. Diese Jahrhundertchance sollte nicht vermasselt werden.

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