Versorgung mit Magnesium beachten

Silke Kranz ist Sport- und Ernährungsmedizinerin in Bad Zell
Mangelerscheinungen können zu Müdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsschwäche führen.

Heute nehme ich, wie schon 2018, mit einer bunten Mischung von LäuferInnen im Namen von sportplusmedizin.at am Wings for Life World Run in Wien teil. Das Motto lautet: „Laufen für die, die nicht laufen können“, denn die Einnahmen fließen in die Rückenmarksforschung. Überall auf der Welt wird um dieselbe Uhrzeit gestartet.

Unvergleichbare Stimmung

Eine halbe Stunde später startet das sogenannte Catcher Car, das seine Geschwindigkeit stetig steigert. Wurde man vom Catcher Car „erwischt“, ist der Lauf vorbei. Die Stimmung beim Wings for Life World Run ist unvergleichbar. SpitzenathletInnen sind gemeinsam mit Jungmüttern mit Babytragen, SpaziergängerInnen und RollstuhlfahrerInnen auf der Strecke. Geht es bergauf, wechseln sich die LäuferInnen auf zwei Beinen ab, diejenigen im Rollstuhl ein bisschen anzuschieben. Abseits davon sind die sportlichen Leistungen herausragend. Der bisherige Rekord sind 89,85 Kilometer, die ein schwedischer Rollstuhlfahrer im vergangenen Jahr zurückgelegt hat. Selbst in der sportplusmedizin-Gruppe wurde die Marathon-Distanz geknackt.

Top-Zustand

Findet eine körperliche Belastung über eine solche Dauer statt, muss neben der körperlichen Leistungsfähigkeit auch der aktuelle körperliche Zustand passen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Magnesium-Haushalt. Magnesium gehört zu den sogenannten essenziellen Stoffen und ist daher für sämtliche Organismen unentbehrlich. Es bildet zum Beispiel das Zentrum des Chlorophyll im Blattgrün der Pflanzen – ein Mangel wirkt ähnlich fatal wie das Fehlen von Licht.

Entscheidend für Wohlbefinden

Im menschlichen Körper ist es an mehr als 300 Enzymreaktionen beteiligt und wichtig für das Immunsystem. Die herausragende Funktion ist allerdings die Stabilisierung von erregbaren Zellen, also Muskel- und Nervenzellen. Besteht ein Magnesiummangel, kommt es zu Reizbarkeit, Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Muskelkrämpfen und sogar Herzrhythmusstörungen. Auch Depressionen und Migräne können verstärkt werden. Die Diagnostik erfolgt über das Vollblut, da Magnesium zu 99 Prozent innerhalb der Zelle vorkommt. In der Nahrung findet es sich in Vollkornprodukten und Mineralwasser, aber auch in Nüssen, Obst, Milchprodukten und – Gott sei Dank – in Schokolade. Reicht die Versorgung aufgrund eines erhöhten Bedarfs wie zum Beispiel Schwangerschaft, Sport oder Nierenerkrankung nicht aus, muss es über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.

Nicht unterkriegen lassen

Die befürchtete Nebenwirkung ist Durchfall – dies machen sich Menschen mit Verdauungsproblemen zunutze. Ist Verstopfung kein Thema, gibt es eine neue Verbindung, sogenanntes sucosomales Magnesium, das anders vom Körper verarbeitet wird. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten und sich selbst – in welcher Lebenssituation auch immer – nicht unterkriegen!

Silke Kranz

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