Unwetter brachten wieder Überflutungen in Oberösterreich
Gewitter mit Starkregen und Hagel haben in der Nacht auf Montag zu zahlreichen Überflutungen und Muren in Oberösterreich geführt. Die Feuerwehren standen im Dauereinsatz. Auf die Pegelstände von Inn und Donau sollen die Unwetter laut Hydrografischem Dienst zwar keine relevanten Auswirkungen haben, für Montagabend prognostizierte Niederschläge könnten die beiden Flüsse aber wieder bis zur Warngrenze anschwellen lassen.
Weil der gesättigte Boden kein Wasser mehr aufnehmen konnte, verwandelten sich vielerorts binnen Minuten Straßen in Sturzbäche. Muren gingen ab, etwa auf der Grünbachtalstraße in Gunskirchen (Bezirk Wels-Land). Besonders schlimm traf es Frankenburg (Bezirk Vöcklabruck). Dort waren über 300 Feuerwehrleute im Einsatz. In nur vier Stunden wurden sie 93 Mal gerufen. Sintflutartige Regenfälle brachten in nur 15 Minuten 40 Liter Wasser pro Quadratmeter. Zahlreiche Keller standen unter Wasser, Straßen wurden regelrecht weggespült.
Auch in vielen anderen Landesteilen gingen die Sirenen. Der Großteil der Einsätze bestand im Auspumpen von Kellern und Unterführungen bzw. im Abtransport von Fahrzeugen, die mit Seilwinden aus gefluteten Straßenabschnitten geborgen wurden. Stark betroffen waren die Bezirke Vöcklabruck und Gmunden im Süden des Landes sowie Wels-Land und Eferding. Landesweit wurden rund 3.800 Feuerwehrleute zu insgesamt etwa 600 Einsätzen gerufen.
Zwei Zentimeter große Hagelkörner
Im nördlichen Salzkammergut hagelte es Schlossen mit bis zu zwei Zentimeter Durchmesser. In Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) verstopften die Körner den Abfluss. Wasser, das aus zwei Ortschaften und von einigen Feldern abfloss, sammelte sich auf einer einzigen Wiese und überflutete sie innerhalb kürzester Zeit. Die Feuerwehr errichtete einen Schutzwall aus Sandsäcken und pumpte das Wasser ab. Allein in Ohlsdorf standen in dieser Nacht rund 50 Feuerwehrleute im Einsatz. Viele von ihnen hatten unter der Woche im vom Hochwasser besonders stark betroffenen Goldwörth ausgeholfen.
Laut Hydrografischem Dienst fielen die Niederschläge aber trotz zahlreicher kleinräumiger Überflutungen weniger stark aus als prognostiziert, zudem seien sie weiter westlich niedergegangen als erwartet. Damit dürfte es vorerst keine größeren Auswirkungen auf die Wasserstände von Donau und Inn geben. Allerdings soll es bereits am Montagabend wieder ausgiebig regnen. Die Hydrologen erwarten, dass bis Dienstagabend die Warngrenzen an den beiden Flüssen erreicht werden.
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