Uni am Stadtrand: Studenten fordern mehr Parkplätze und Öffis

Parkplatznot plagt JKU-Studenten
Nirgendwo gibt es so viele berufstätige Studenten wie an der Linzer JKU. Sie fordern Prüfungstermine auch im Sommer.

„Um besser studieren zu können, muss das Angebot an Kursen und Prüfungen im Sommer gesteigert werden.“ Mit einem Anteil von 70 Prozent der Studierenden, die berufstätig sind, hat die Linzer Kepler-Uni (JKU) eine Sonderstellung. Mit den

Ergebnissen einer IMAS-Umfrage im Rücken kündigt der Vorsitzende der Hochschülerschaft (ÖH) der Linzer Uni, Edin Kustura, Verhandlungen mit Uni-Leitung und Professoren an. Für die in der Linzer Peripherie liegende Hochschule fordern die Studiosi zudem Verbesserungen bei der Erreichbarkeit mit Öffis – und mehr Parkplätze.

„Die Universität steht unter Zugzwang. Gerade jetzt ist es wichtig, die Prüfaktivität zu steigern, weil die mit dem Bund vereinbarte Studienplatzfinanzierung sonst nicht hält“, erklärt Kustura. Im Jahr 2019/20 muss die JKU die 2016/17 vorgewiesenen 9989 prüfungsaktiven Studenten auf 10.349 gesteigert haben. Nur so sind die vom Bund zugesagten 105 Millionen Euro für die nächsten Jahre zu halten.

Uni am Stadtrand: Studenten fordern mehr Parkplätze und Öffis

ÖH-Vorsitzender Edin Kustura, IMAS-Forscher Paul Eiselsberg (r.)

Berufstätige

Uni am Stadtrand: Studenten fordern mehr Parkplätze und Öffis

Berufstätige Jus-Studentin Vanessa Pop

Wegen der extrem hohen Zahl an berufstätigen Studenten sei es umso wichtiger, in den Sommerferien einen Uni-Betrieb anzubieten, verweist Kustura auf die „Summer-School“ der Wirtschaftsuni Wien. „Wenn man berufstätig ist wie ich, wäre es natürlich wünschenswert, die Sommermonate nutzen zu können“, unterstützt etwa JUS-Studentin Vanessa Pop diese Forderungen.

Ebenso betroffen ist die Leondingerin Pop von der Parkplatznot rund um die JKU. „Durch die aktuellen Baustellen sind 200 bis 300 Pkw-Stellplätze verloren gegangen. Man muss oft bis zu einer halben Stunde vor dem Parkplatzschranken warten, bis jemand herausfährt, um einfahren zu können“, schildert Kustura. Zeitlich eingeschränkte Studierende mit Job würden dadurch oft Vorlesungen oder Prüfungen verpassen. „Bei wichtigen Terminen muss man früh genug da sein, damit nichts schief geht“, bestätigt auch Informatik-Student Martin Arbeithuber aus Perg. Die ÖH fordert nun den Bau eines Parkhauses bei der JKU. „Wir werden auch bei den Linz Linien und der Stadt für mehr und schnellere Öffi-Verbindungen zur Uni vorstellig werden“, kündigt Kustura an.

Rektor Meinrad Lukas nimmt die IMAS-Studie, an der 13 Prozent aller JKU-Studenten teilgenommen haben, sehr ernst. Stolz ist er, dass zwei Drittel der Befragten grundsätzlich mit der Uni und die Hälfte mit dem eingeschlagenen Kurs zufrieden sind. „Der Wunsch nach flexibleren Prüfungsangeboten ist nachvollziehbar. Aber dazu bedarf es auch eines Commitments der Studenten zum Prüfungsantritt“, sagt Lukas.

Schon jetzt käme es zu häufig vor, dass Studenten mündliche Prüfungen schwänzen. Der Wert der Prüfungen dürfe nicht geschmälert werden . Bezüglich der Parkplatznot lässt Lukas den Bau eines Fertigteilparkhauses prüfen.

80 Millionen Euro 1966 als Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaft  nach dem Vorbild der  US-Campus-Unis im Linzer Stadtteil Auhof eröffnet, sind derzeit 23.620 Studierende an der Kepler-Uni eingeschrieben.  Vor zwei Jahren wurde das Angebot an geistes- und naturwissenschaftlichen Instituten um die  medizinische Fakultät erweitert. Aktuell läuft eine Ausbauwelle. Bis  2020 werden 80 Mio. Euro investiert. Ein begrünter Erlebnisraum am Technikturm (Somnium), eine zum Learning Center umgebaute Bibliothek, das Event-Center Kepler Hall und zwei Zubauten im Science Park  werden errichtet. Rektor Meinrad Lukas lässt den Bau eines Parkhauses prüfen, das in Fertigteilbauweise errichtet werden können muss, um die Baustelle möglichst klein zu halten. Der Bau muss weiters auch Öko-Grundsätzen standhalten. Zudem soll das Gebäude auch weiterverwendbar sein, sollte in 15 Jahren der Individualverkehr beträchtlich geschrumpft sein, fordert Lukas

 

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"Somnium" am JKU-Technikturm

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