Trotz Fehlstart: Ziel bleibt der Titel

David Kickert (li.) im Kampf mit Scott Timmins von den Dornbirner Bulldogs
Eishockey. Black Wings nach radikalem Kaderumbau noch nicht in der Spur, aber guter Dinge

Die schwarzen Flügel im neuen Logo der Black Wings sollen kraftvoller wirken, hieß es bei der Präsentation. Derweil tragen sie aber noch nicht so recht. Der Start in die neue Saison ist dem Linzer Eishockeyclub misslungen: zweimal 2:3 verloren, erst zu Hause in der Verlängerung gegen die Vienna Capitals und gleich darauf in Dornbirn. Ergibt nach zwei Runden einen mickrigen Punkt und Platz neun.

Vor allem die Niederlage in Vorarlberg schmerzt. In den letzten zehn Minuten wurde eine 2:0-Führung verspielt. „Ein verschenkter Sieg“, stellt Manager Christian Perthaler nüchtern fest. Andererseits hätte man zum Auftakt gegen die Wiener durchaus gewinnen können, „die Chancen waren da“.

Erklärungen für den Stotterstart gibt es mehrere: Erstens habe es im Sommer einen größeren personellen Umbruch gegeben. Die Hälfte des aktuellen 26-Mann-Kaders ist neu, der Umbau ging quer durch alle drei Blöcke. Es dauere eben, bis das Zusammenspiel perfekt funktioniert, bittet Perthaler um Geduld. Zweitens bekomme man es gleich zu Beginn mit einigen Schwergewichten zu tun: Nach den Vienna Capitals gastiert der HC Bozen in Linz, anschließend geht es zu Red Bull Salzburg – allesamt Champions League-Teilnehmer. Dann kommt noch der KAC. Sicherheitshalber wird schon einmal vorgebaut: Durchaus möglich, dass man danach noch immer ohne Sieg dastehe. Aber: Im Vorjahr sei man auch nur allmählich in die Gänze gekommen, machen sich die Linzer Mut und orientieren sich überdies an Bozen. Die Südtiroler hatten gar sieben der ersten neun Spiele verloren und wurden am Ende dennoch Meister.

„Kein Grund zur Panik“, wird bei den Black Wings allseits versichert. Alle im Klub, Vorstand inklusive, seien sich darüber im Klaren, dass das neue Team schlicht noch etwas Zeit brauche. Die Saison sei noch lange und abgerechnet werde am Schluss – gängige Durchhalteparole, wenn es nicht rund läuft. Nur auf bessere Zeiten zu hoffen, sei freilich zu wenig, weiß Perthaler: „Es wartet noch viel harte Arbeit auf uns und wir müssen Woche für Woche besser werden.“ Ein deutliches Plus wird im Tor gesehen. Einser-Goalie Michael Ouzas hat in David Kickert ebenbürtige Konkurrenz bekommen. Somit sei man auf dieser Position besser aufgestellt als in den vergangenen Jahren. Zudem soll der Weg zum Erfolg über eine neue Spielphilosophie führen. In der vergangenen Saison war das Aufbauspiel zu langsam und zu fehleranfällig. Jetzt soll alles weitaus schneller gehen, mit dem ersten Pass das Mitteldrittel rasch überbrückt werden. Im Training klappe zum Teil schon recht gut, was Coach Troy Ward vorschwebt. Im Spiel lasse die Präzision mangels Feinabstimmung noch zu wünschen übrig.

Am ehrgeizigen Saisonziel halten die Black Wings fest: Nach 2003 und 2012 soll der Meistertitel wieder nach Linz geholt werden. Damit wurde der Radikalumbau begründet. Zwar schaut es im Moment nicht danach aus, was den Optimismus jedoch nicht dämpft. „Der Titel ist das Ziel jeder Mannschaft“, sagt Manager Perthaler. Mit einer Ausnahme sei man in den vergangenen zehn Jahren stets Top-4-Team gewesen, „aber natürlich braucht es mehr“.

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